Harmonie und Euphorie: Mitglieder feiern BVB

Dortmund (dpa) - Die Ankunft der Sieger glich einem Triumphmarsch. Als die Dortmunder Profis 16 Stunden nach dem 1:0 bei Tabellenführer Bayern München zur Mitgliederversammlung ihres Clubs erschienen, gab es minutenlange Ovationen.

Lautstark und stehend feierten die gut 900 Anwesenden in der Westfalenhalle 2 das Meisterteam. Sie erfreuten sich nicht nur an den beachtlichen sportlichen Eckdaten, sondern auch an den positiven Geschäftszahlen der noch 2005 von der Insolvenz bedrohten Borussia. „Vor wenigen Jahren war no hope, no future, no cash. Mittlerweile ist der BVB ein absoluter Vorzeigeclub in Deutschland“, sagte Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke.

Der Triumph beim Bundesliga-Gipfel in München sorgte für eine optimale Steilvorlage. So wurden Club-Präsident Reinhard Rauball und auch der Geschäftsführer schon vor Beginn der Veranstaltung mit langem Applaus begrüßt. Watzke nutzte die prächtige Stimmung, um die Profis auf eine gemeinsame Zukunft einzuschwören. „Dortmund ist im Moment der beste Club, den es auf der Welt für euch überhaupt geben kann“, kommentierte er in Anspielung auf die jüngsten Schlagzeilen über angeblich lukrative Angebote für den ein oder anderen Jungstar.

Längst sind die Leidensjahre vorbei, in denen der Revierclub aus finanziellen Gründen auf den Verkauf namhafter Spieler angewiesen war. „Die tiefen Gräben von damals sind beseitigt. Borussia Dortmund hat sich in der Beletage des deutschen Fußballs zurückgemeldet“, sagte Rauball.

Neben den sportlichen gab es auch finanzielle Erfolge. Schließlich erzielte Deutschlands einziger börsennotierter Fußballclub im Geschäftsjahr 2010/2011 (30. Juni) einen Rekordgewinn. Der Konzern vermeldete einen Überschuss von 5,4 Millionen Euro (Vorjahr: Verlust 6,1) bei einem Umsatz von 151,5 Millionen Euro (Vorjahr: 110,1). Die Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA verbuchte einen Gewinn von 9,5 Millionen Euro nach einem Minus von 2,8 Millionen Euro ein Jahr zuvor.

Und auch die jüngsten Quartalszahlen dokumentieren die wachsende Finanzkraft des Clubs. Er scheint auf gutem Weg, seinen noch vor Jahren bedrohlich hohen Schuldenberg nach und nach abzutragen. Die Verbindlichkeiten wurden binnen eines Jahres um drei Millionen auf 56 Millionen Euro gesenkt. Die Nettoverschuldung lag Ende Juni 2011 bei 38 Millionen Euro. An den Verkauf von Stars zur weiteren Senkung der Schulden denkt Geschäftsführer Watzke jedoch nicht: „Wir wollen mit dieser Mannschaft, die uns soviel Freude bereitet, möglichst lange zusammenarbeiten.“