Hasenhüttl will zeitnah über Zukunft entscheiden

Ingolstadt (dpa) - Bleibt er oder geht er? Die Niederlage im Aufsteigerduell beim SV Darmstadt konnte der praktisch gerettete FC Ingolstadt locker verschmerzen. Der Verlust von Erfolgstrainer Ralph Hasenhüttl schon am Ende dieser Saison würde die Schanzer dagegen wesentlich mehr erschüttern.

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„Wenn mein Verein um mich kämpft, ist das die größte Wertschätzung, die mein Verein mir entgegenbringen kann“, sagte der von mehreren Clubs umworbene Österreicher am Tag nach dem 0:2 in Darmstadt. In der Sendung „Doppelpass“ des TV-Senders Sport1 präsentierte sich Hasenhüttl hin- und hergerissen.

„Es ist nichts für ewig“, sagte der 48-Jährige, dessen Vertrag bei den Oberbayern noch bis 2017 gilt und der keine Ausstiegsklausel enthalte, vielsagend. Verein, Team und Fans sollen aber „zeitnah“ seine Entscheidung erfahren. „Ich habe natürlich die Pflicht, es auch schnell zu klären“, sagte Hasenhüttl, ohne sich auf ein genaues Datum festlegen zu lassen.

Mehrere Vereine buhlen um den Fußballlehrer, der in Ingolstadt mit limitierten Möglichkeiten erstaunliche Ergebnisse erzielt. Die im Saisonendspurt schädliche Ungewissheit, die er auch seinen Spielern in der täglichen Arbeit anmerke, müsse rasch beendet werden. „Ich habe ein Team, mit dem ich mich superwohl fühle. Das wischt man nicht so einfach weg“, sagte Hasenhüttl einerseits. Andererseits gestand der Trainer offen seinen Ehrgeiz und Wunsch ein, irgendwann einmal Champions League erleben zu wollen und um Titel kämpfen zu können.

RB Leipzig würde mit seiner Finanzkraft diese Ambitionen befördern. Gespräche mit dem designierten Bundesliga-Aufsteiger waren in der zurückliegenden Woche publik geworden. Im dritten Jahr in Ingolstadt scheint Hasenhüttl dagegen längst am Maximum der Möglichkeiten angekommen zu sein. Aufstieg, Klassenverbleib - geht da mehr?

In Darmstadt fehlte den Ingolstädter Profis am Samstag jedenfalls die Schärfe der vergangenen Heimsiege gegen Schalke und Gladbach. Unglücklich war, dass das 0:1 von Konstantin Rausch (51. Minute) wegen Abseits irregulär war. Sandro Wagner (85.) machte mit Treffer Nummer zwei alles klar für Darmstadt. „Ich denke, wir haben heute vielleicht ein paar Prozentpunkte weniger gebracht. Und das war am Ende ausschlaggebend“, sagte FCI-Stürmer Moritz Hartmann.

Schön anzusehen war das Aufsteigerduell lange Zeit nicht. Doch das war beim Spiel dieser beiden Teams auch nicht zu erwarten. Aggressivität, Kampfeswille und Leidenschaft - das sind die Attribute, die die ungewöhnlichen Aufsteiger ausmachen. Und sie sind der Grund dafür, dass beide Clubs wohl auch in der kommenden Spielzeit gemeinsam zur Beletage des deutschen Fußballs gehören werden. Mit oder ohne Hasenhüttl - das ist die größere Frage.