Hoffenheimer Tristesse: Minuskulisse und laue Worte

Sinsheim (dpa) - Das Pfeifkonzert blieb aus: Seltsam teilnahmslos quittierten die 20 500 Zuschauer in der Sinsheimer Rhein-Neckar-Arena die 1:3-Niederlage der TSG 1899 Hoffenheim gegen den VfL Wolfsburg.

So wenig Zuschauer hatten die Kraichgauer in knapp viereinhalb Jahren Fußball-Bundesliga noch nie. Und so schlecht standen sie auch noch nie nach dem zwölften Spieltag da: nur ein Punkt über dem Relegationsplatz. Markus Babbel äußerte Unverständnis über die Minuskulisse nach dem „tollen Spiel“ zuletzt gegen Schalke. „Jetzt müssen wir auch mal schnell lernen“, forderte der 1899-Coach.

Muss das auch Babbel selbst, der schon vor dieser Niederlage mit 28 Prozent die geringste Siegquote aller Hoffenheimer Bundesliga-Trainer aufwies? „Über den Trainer brauchen wir nicht zu reden, wir reden miteinander“, sagte Manager Andreas Müller und erklärte zum einst von Babbel ausgegebenen Ziel Europa League: „Als ich hier angefangen habe, habe ich gesagt, es sei realistisch, nicht den internationalen Wettbewerb anzupeilen.“

Doch auch Müller hatte höhere Ziele. Bei seiner Vorstellung am 20. September hatte er auf die Frage nach der Europa League gemeint: „Das sind schon ehrgeizige Ziele. Aber wenn wir in Ruhe arbeiten können, werden wir schon da hinkommen, wo wir hinwollen.“