Hoffenheims Vukcevic aus dem Koma erwacht
Zuzenhausen (dpa) - Boris Vukcevic vom Fußball-Bundesligisten 1899 Hoffenheim ist gut sieben Wochen nach seinem schweren Verkehrsunfall aus dem Koma erwacht.
Der in einer Reha-Klinik um seine Gesundheit kämpfende U 21-Nationalspieler sei einige Stunden pro Tag bei Bewusstsein, teilte der Club mit. Auch könne sich Vukcevic mit seinen Angehörigen verständigen. „Man kann es nicht genau erklären, wann er aufgewacht ist. Wenn jemand über einen längeren Zeitraum pro Tag ansprechbar ist, dann spricht man davon, dass er aus dem Koma erwacht ist. Die Schlafzeit pro Tag ist aber immer noch sehr lang“, sagte Pressesprecher Holger Tromp.
Auch Trainer Markus Babbel freut sich über die Entwicklung. „Natürlich ist das eine gute Nachricht, ohne sie jetzt überbewerten zu wollen. Es ist immer noch ein langer Weg.“ Die Gedanken seien jeden Tag bei Vukcevic, erklärte Manager Andreas Müller. „Wir, die Spieler, seine Teamkollegen, würden ihn gerne besuchen. Aber das ist völlig zweitrangig. Wichtiger ist, dass er die bestmöglichen Bedingungen für seine Genesung erhält. Wir haben hier vollstes Verständnis für seine Familie. Es ist ein Hoffnungsschimmer“, erklärte der frühere Profi.
Am 28. September war Vukcevic auf dem Weg zum Training mit seinem Fahrzeug in den Gegenverkehr geraten und fast frontal auf einen Kieslaster geprallt. Nach der komplizierten Bergung wurde der Deutsch-Kroate mit dem Rettungshubschrauber ins Krankenhaus nach Heidelberg geflogen. Vukcevic fiel in ein tiefes Koma und schwebte mehr als zwei Wochen in akuter Lebensgefahr.
Zweimal wurde Vukcevic in Heidelberg am Kopf operiert. Der Zustand stabilisierte sich nur langsam. Ende Oktober konnte der 22-Jährige in eine Reha-Klinik verlegt werden. Als ursächlich für den verhängnisvollen Zusammenstoß wurde eine Unterzuckerung des an Diabetes leidenden Vukcevic ermittelt. Dies geht aus der Auswertung der ärztlichen Berichte durch das Institut für Rechtsmedizin der Universität Heidelberg hervor. Am Unfallfahrzeug wurden von den Behörden keine technischen Mängel festgestellt.
Vukcevic hatte bereits zwei Jahre zuvor einen Unfall wegen Unterzuckerung. Der Zusammenstoß auf der A6 verlief aber glimpflich. Seine Eltern Sonja und Dragan sind froh über die Fortschritte ihres Sohnes. Gleichzeitig werben sie dafür, ihm die nötige Ruhe zu gönnen. „Wir bitten darum, im Sinne unseres Sohnes zu respektieren, dass er noch einen weiten Weg vor sich hat.“
Nach Angaben von 1899 Hoffenheim lässt sich nach wie vor keine seriöse Prognose zu einer vollständigen Wiederherstellung des gesundheitlichen Zustandes stellen. Die täglichen Behandlungen in einer Reha-Klinik dauern an.