Holzhäuser kritisiert lange Pause: Unverantwortlich

Leverkusen (dpa) - Bayer Leverkusens Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser hält die Pause zwischen den Spielzeiten der Fußball-Bundesliga für zu lang.

„Eigentlich ist ein Sommerloch von drei Monaten unverantwortlich“, sagte Holzhäuser dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Für die Nationalspieler wäre eine längere Pause „womöglich vorteilhaft“. Holzhäuser sieht aber Probleme in den Funktionsteams der Vereine. Dank der „formidablen Terminplanung der allherrlichen Verbände“ könnten oder müssten sie länger Urlaub machen als alle anderen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer.

„Vor allem haben auch die Trainer ein Problem, denn sie müssen die Spannung hochhalten, obwohl nichts Spannendes passiert“, ergänzte Holzhäuser. Es sei an der Zeit, dass über diese Art der Terminplanung nachgedacht und mehr Rücksicht auf die Profivereine genommen werde. Die Bundesliga startet erst am 24. August in die neue Spielzeit, mehr als dreieinhalb Monate nach dem letzten Spieltag der abgelaufenen Saison.

Als „blanken Populismus“ bezeichnete Holzhäuser eine Forderung von Innenministern, dass die Clubs Fanprojekte bezahlen sollten. Zudem gehe der Ruf der Politik nach einem Stehplatzverbot „an der wirklichen Ursache vorbei. Negatives Gruppenverhalten ist ein gesamtgesellschaftliches Problem und kein fußballspezifisches.“

In Zusammenhang mit jüngeren Fanausschreitungen macht sich Holzhäuser für das Körperscannen stark. Mit dieser Methode bestehe „ein Optimum an Kontrolle und ein Minimum an körperlicher Beeinträchtigung“. Bayer Leverkusen wolle zudem das System der Videoüberwachung ausbauen und so sichern, „dass wir die Täter identifizieren und Strafen aussprechen können“.