Wende oder Ende HSV-Chef Bruchhagen ruft Alles-oder-Nichts-Spiel aus

Hamburg (dpa) - Der Vorstandsvorsitzende Heribert Bruchhagen vom stark abstiegsgefährdeten Hamburger SV hat das Heimspiel gegen den FSV Mainz 05 zum Alles-oder-Nichts-Spiel ausgerufen.

Foto: dpa

„Wir wollen und müssen den direkten Konkurrenten um den Relegationsplatz schlagen“, sagte der 69-Jährige. Da der HSV als Tabellen-17. der Fußball-Bundesliga bereits sieben Punkte Rückstand auf den 16. aus Mainz aufweist, scheint der erste Abstieg der Vereinsgeschichte für den Nordclub kaum noch abwendbar zu sein.

Bruchhagen erwartet jedoch die Trendwende, wenn der angepeilte erste HSV-Sieg seit dem 26. November am Samstag gelingt. „Wir hoffen, dass sich nach einem Dreier gegen Mainz eine Eigendynamik des Erfolges einstellt“, sagte der im Abstiegskampf erfahrene Funktionär der „Bild“-Zeitung. Und fügte verbissen hinzu: „Wir werden nicht resignieren, so lange es noch eine Chance gibt.“

„Viele haben uns schon abgeschrieben, aber den Fehler würde ich nicht machen. Die Mannschaft und auch ich - wir haben uns noch lange nicht aufgegeben“, betonte auch Trainer Bernd Hollerbach. Da sich seit der Amtsübernahme von Vorjahres-Retter Markus Gisdol am 22. Januar der erhoffte Umschwung in fünf Spielen ohne Sieg nicht eingestellt hat, sei das Match im Volksparkstadion „das erste von zehn Endspielen“.

Aus seiner langen Erfahrung wisse er, dass in der Saison-Endphase „verrückte Sachen“ passieren. „Da gibt es Teams, die sind durch, für die Champions League qualifiziert oder schon Meister. Wir müssen jetzt sehen, dass wir den Druck von hinten erhöhen“, forderte der Ex-HSV-Profi. Er sprach in diesem Zusammenhang von einem Marathon, den man bis zum Ende durchhalten müsse. „Denn dann ist es nicht so schön, wenn in der letzten Runde plötzlich einer von hinten ankommt.“

Allerdings: Noch nie stand der Traditionsclub mit seinen mickrigen 17 Pünktchen aus 24 Begegnungen zehn Runden vor Saisonschluss derart schlecht da. Ganze 18 erzielte Treffer offenbaren das größte HSV-Problem - nur 2014/15, als man sich unter Bruno Labbadia am Ende in der Relegation gegen den Karlsruher SC rettete, hatte der HSV zu diesem Zeitpunkt der Saison noch weniger Tore (16) auf dem Konto.

Hoffnung auf eine Verbesserung im spielerischen Bereich macht die Rückkehr von Albin Ekdal. Der schwedische Nationalspieler, der bei drei der vier HSV-Saisonsiegen in der Startelf stand, soll bei beiden Einheiten am Dienstag wieder mitmischen. „Bei ihm sieht es gut aus“, sagte Hollerbach, der seinen Akteuren noch einmal einen freien Montag gewährte, „damit sie bei ihren Familien den Kopf freikriegen können“.