HSV-Chef Jarchow für Ausgliederung der Profiabteilung
Hamburg (dpa) - Der Vorstand des Hamburger SV hat ein klares Plädoyer für die Ausgliederung der Profifußball-Abteilung abgegeben.
„Wir haben in der Vorwoche beschlossen, uns jetzt um alle steuerrechtlichen Fragen zu kümmern, die mit dieser Thematik zu tun haben“, sagte Vorstandschef Carl Jarchow laut „Hamburger Morgenpost“. „Ich denke, das ist ein notwendiger Schritt. Wir müssen unseren Mitgliedern auf entsprechende Fragen antworten können. Ich bin der Meinung, dass früher oder später alle Bundesligaclubs ihre Profiabteilung ausgegliedert haben werden“, erklärte Jarchow weiter. Mit ähnlichen Aussagen zitiert ihn auch die „Bild“-Zeitung.
Bei der HSV-Mitgliederversammlung am 19. Januar könnte eine einfache Mehrheit der Mitglieder den Vorstand beauftragen, auch offiziell eine Reform zu planen. Für deren Umsetzung wäre dann auf einer weiteren Versammlung eine Dreiviertelmehrheit nötig.
Anfang September hatte der ehemalige Aufsichtsratsvorsitzende Ernst-Otto Rieckhoff gemeinsam mit den Ex-HSV-Größen Holger Hieronymus, Ditmar Jakobs und Thomas von Heesen ein Konzept für eine Strukturreform vorgestellt. Die „HSV Plus“-Initiative sieht unter anderem die Verkleinerung des Aufsichtsrats und die Ausgliederung der Profiabteilung vor. Dadurch soll der HSV auch interessanter für Investoren werden.
Rieckhoff begrüßte nun „diesen Schritt des Vorstandes, ich freue mich sehr“. Außerdem erklärte er in einer Mitteilung: „Somit können zum Beispiel all die Fragen zu Steuern, Bilanzen oder Bewertungen des Vereins geklärt werden, was uns als Initiative von Mitgliedern nicht von außen möglich ist.“ Das beschleunige den Entscheidungsprozess „und entspricht somit dem aktuellen Mitgliedervotum aufgrund der riesigen und positiven Resonanz auf das Konzept HSV Plus“, teilte der 61-Jährige mit.
An diesem Mittwoch will Ex-Präsident und Aufsichtsrat Jürgen Hunke ein Alternativ-Konzept unter dem Titel „HSV Zukunft mit Tradition“ vorstellen.