Hübner wird Sportmanager bei Eintracht Frankfurt

Frankfurt/Main (dpa) - Mit der überraschenden Verpflichtung von Bruno Hübner als Sportmanager hat Bundesliga-Absteiger Eintracht Frankfurt die erste Spitzenpersonalie geklärt.

Der bisherige Sportchef des Pokalfinalisten MSV Duisburg soll den Hessen an der Seite von Vorstandschef Heribert Bruchhagen und dem noch zu findenden Trainer zu neuem Glanz und der sofortigen Rückkehr ins Fußball-Oberhaus verhelfen. Ohne Brimborium wie bei der Inthronisierung des gescheiterten Christoph Daum begnügte sich der Zweitligist mit einer schlichten Pressemeldung. „Eintracht Frankfurt hat am heutigen Tag Bruno Hübner zum neuen Sportmanager bestellt“, teilte der Club mit.

Am Vortag hatte Bruchhagen die Suche nach einem Manager für beendet erklärt, nur den Namen nicht verraten wollen. Zusammen mit seinen Vorstandskollegen Thomas Pröckl und Klaus Lötzbeier sowie dem Hauptausschuss des Aufsichtsrates war die Entscheidung zugunsten von Hübner gefallen. Der Aufsichtsrat um seinen Chef Wilhelm Bender und den Vereinspräsidenten Peter Fischer stimmte der Wahl Hübners zu. Die Vertragsdauer teilte der Club nicht mit.

Der 50-Jährige hat seinen Kontrakt in Duisburg mit sofortiger Wirkung aufgelöst, deshalb kann Hübner gleich mit der Arbeit bei der Eintracht starten. „Die Entscheidung, den MSV zu verlassen, ist mir schwer gefallen. Weil wir in der vergangenen Saison eine Kehrtwende eingelegt haben“, sagte Hübner, der den MSV frühzeitig vom Eintracht-Interesse informiert hatte.

Wichtigste Aufgabe in den ersten Tagen seiner Amtszeit wird sein, auf dem schnellsten Weg mit Bruchhagen zusammen einen neuen Trainer zu finden. Erst anschließend können offene Personalfragen geklärt werden. So wollen sich Torhüter Ralf Fährmann und Abwehrspieler Maik Franz, die beide keinen Vertrag für die 2. Liga besitzen, erst nach der Bekanntgabe des neuen Übungsleiters für oder gegen die Eintracht entscheiden.

Hübner kennt sich aus in Hessen, aber auch in der 2. Liga. Nach 76 Spielen und acht Treffern beim Bundesligisten 1. FC Kaiserslautern schloss sich Hübner 1986 dem damaligen Bezirksligisten SV Wehen an und machte im Hause des Hauptsponsors Brita auch beruflich Karriere. Das Team aus Taunusstein führte er als Spieler, Trainer, Vizepräsident und Manager bis in die Zweitklassigkeit. Nach Querelen mit der Vereinsführung des in SV Wehen Wiesbaden umbenannten Clubs wurde Hübner entlassen.

In der Winterpause der Spielzeit 2007/2008 verpflichtete der MSV Duisburg den ausgebildeten Industriekaufmann. Das Erreichen des Finales im DFB-Pokal gegen den FC Schalke 04 (0:5) war sportlich der größte Erfolg. „Hübner hat viel zum Aufbau des neues Images beim MSV beigetragen. Dass er mit dem hier Geleisteten in den Fokus anderer Vereine gerät, ist nicht verwunderlich“, sagte MSV-Geschäftsführer Roland Kentsch.