Huntelaar und Gomez ballern um die Torjäger-Kanone
München (dpa) - Deutschland gegen Holland! 39 Tage vor der Kraftprobe der Erzrivalen bei der Fußball-Europameisterschaft kommt es zwischen Mario Gomez und Klaas-Jan Huntelaar schon mal zu einem reizvollen Titelkampf der besten Bundesliga-Ballermänner beider Nationen.
Sowohl Schalkes „Hunter“ als auch der „Torero“ des FC Bayern sind heiß auf die Torjäger-Kanone. Huntelaar geht mit einer 27:26-Führung in das finale Wettschießen am Samstag.
„Es wäre natürlich schön, dieses Ziel zu erreichen“, sagte der 28 Jahre alte Holländer. Er will die Krone unbedingt: „Ich konzentriere mich darauf.“ Gomez möchte den Titel verteidigen: „Wenn man die Kanone gewinnt, ist das wunderschön. Jeder Stürmer der Bundesliga wäre stolz und will das erreichen“, sagte der 26-Jährige.
Huntelaar ist überzeugt davon, dass er auch in Bremen nochmals zuschlagen muss, um erstmals die Nummer 1 in Deutschland zu werden: „Ich gehe davon aus, dass ich mindestens einmal treffen muss.“
Gomez, der im Vorjahr mit 28 Treffern klar vor dem damaligen Freiburger Papiss Demba Cissé (22) landete, ist vor der Partie bei dem vom Abstieg bedrohten 1. FC Köln vom Gejagten in die Rolle des Jägers geraten. Seit dem fünften Spieltag hatte der Nationalspieler immer vor oder gleichauf mit Huntelaar gelegen. Am vergangenen Wochenende traf der Schalker jedoch doppelt und er nur einfach.
Jupp Heynckes war im Endspurt für Gomez beinahe der größere Widersacher als Huntelaar. Der Trainer schonte seinen Topstürmer zuletzt häufiger in der Liga. „Ich hatte in den letzten Wochen oftmals die Chance, mir das von der Ersatzbank aus anzugucken. Da war mir klar, dass es noch verdammt eng wird. Aber ich habe nie ein großes Theater gemacht oder aufgeregt“, betonte Gomez. Er hat ja zwei größere Ziele vor Augen: „Ich lege meine volle Kraft auf das Pokal- und das Champions-League-Finale.“ Die Kölner - mit 71 Gegentoren die Schießbude der Liga - könnte er trotzdem in die 2. Liga schießen.
Auf die Unterstützung der Teamkollegen können beide Torschützen vom Dienst zählen. „Wir werden versuchen, dem Hunter den einen oder anderen Ball aufzulegen“, kündigte Jermaine Jones an. „Klar spielen wir auch ein bisschen für Mario“, entgegnete in München Holger Badstuber: „Wir wollen alle, dass er die Torjägerkanone verteidigt.“ Es werde aber nicht so sein, „dass ich vorne im Strafraum stehen bleibe und die anderen zehn Mann rennen“, scherzte Gomez.
Das Revier von Huntelaar und Gomez ist der Strafraum. Beide explodieren vor dem Tor, besitzen einen exzellenten Torriecher. Der rechte Fuß ist ihr besserer (Huntelaar: 17 Tore, Gomez 14). Auch mit dem Kopf führt der Holländer (6:5). Mit dem linken Fuß hat Gomez häufiger eingenetzt (7:4). Huntelaar verwandelte mehr Elfmeter (6:4).
Der Schalker würde die Torjäger-Kanone des Fachmagazins „Kicker“ daheim in den Fitnessraum stellen. Zudem kündigte er an: „Wenn ich es schaffe, lade ich die Mannschaft in New York zum Essen ein.“ Der künftige Champions-League-Teilnehmer macht zum Saisonschluss noch eine Testspielreise in die USA. Gomez steht bei seinen Kollegen noch für 2011 in der Schuld. Der enge Terminkalender habe es verhindert, einen auszugeben, bemerkte er und versprach: „Wir kriegen es hin, und wenn es 2018 ist.“
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