1958 war der FC Schalke zuletzt deutscher Meister. Lange her. So lange, dass es diesen verrückten Verein, bei dem am Wochenende 100 000 Menschen zum Schalke-Tag auf das Vereinsgelände pilgerten, regelmäßig in den Wahnsinn treibt — und der Titel stetes Thema bleibt.

„Wenn Bayern mal straucheln sollte, dann müssen wir da sein. Dann darf es keinen anderen Verein geben, der davon profitiert“, sagte Manager Horst Heldt in einem Interview der „Süddeutsche Zeitung. „Es kann nicht sein, dass dann wie zuletzt Dortmund, Wolfsburg oder Stuttgart Meister wird.“

Beim eigenen Turnier blieb Schalke am Wochenende sieglos. Gestern unterlag die Mannschaft von Trainer Jens Keller Newcastle United mit 1:3. Das einzige Tor für die Gastgeber erzielte Donis Avdijaj.

Tags zuvor musste das Team im Auftaktspiel ins Elfmeterschießen, das die Königsblauen nach torlosen 90 Minuten gegen West Ham United mit 6:7 verloren. Der FC Malaga gewann das Turnier mit zwei Siegen gegen Newcastle (3:1) und West Ham United (2:0).

Das Team von Trainer Lucien Favre setzte sich gegen den niederländischen Estligisten Twente Enschede souverän mit 4:1 durch, zeigte tolle Kombinationen und schöne Tore. Gesehen haben es die Fans nicht, weil die Stadt Enschede aus Angst vor Ausschreitungen keine Gäste-Fans zugelassen hatte.

„Das war sehr ansprechend. Wir haben viele Variationsmöglichkeiten“, sagte Favre, der bald womöglich noch mehr Optionen hat. Gestern absolvierte Jorge Benitez (21) den Medizincheck.

Der Nationalspieler Paraguays soll im Sturm die Lücke nach den Abgängen von Luuk de Jong und Peniel Mlapa schließen. Die Tore in Enschede erzielten Branimir Hrgota (28.), Havard Nordtveit (48.), Max Kruse (63.) und Ibrahima Traore (78.), im Tor debütierte Yann Sommer (Foto).

„So haben die Zuschauer wenigstens nicht meinen Fehler vor dem 1:3 erleben müssen“, scherzte der Schweizer WM-Keeper angesichts fehlender Gladbach-Fans. Beim Gegentreffer von Torgeir Boerven (68.) hatte der neue Torwart böse gepatzt, ansonsten aber einen souveränen Eindruck hinterlassen.

Bereits am Freitag gewann der BVB im Rahmen des Trainingslagers in der Schweiz sein Testspiel gegen Chievo Verona 1:0. Pierre-Emerick Aubameyang (87.), der sich für die neue Saison „20 Tore“ vorgenommen hat, gelang in Altach/Österreich der Siegtreffer gegen den italienischen Erstligisten.

Gestern war der BVB dann im Test gegen den Schweizer Drittligisten FC Rapperswil in Torlaune. Vor 2800 Zuschauern im Stadion Grünfeld erzielten Pierre-Emwerick Aubameyang (2), Dong-Won Ji (2), Ciro Immobile (2), Henrich Mchitarjan, Adrian Ramos, Mitsuru Maruoka und Jonas Hofmann die Treffer beim 10:0-Sieg.

Die fünftägige Reise durch Korea hat Bayer Leverkusen hinter sich gebracht. Morgen steigt der Test beim Wuppertaler SV (19 Uhr), am Wochenende hat sich der Club abseits des Rasens in Szene gesetzt: Der griechische Nationalspieler Kyriakos Papadopoulos (Foto) kommt auf Leihbasis vom FC Schalke 04.

„Kyriakos Papadopoulos hat vor seinem verletzungsbedingten Ausscheiden aus der Schalker Stammelf konstant unter Beweis gestellt, dass er in einer Mannschaft eine herausragende Rolle einnehmen kann. Mit ihm haben wir unsere Qualität im Defensivbereich noch einmal erheblich gesteigert“, sagte Bayers Sportdirektor Rudi Völler.

Am kommenden Freitag steigt gegen den spanischen Erstligisten FC Granada die Generalprobe, am Wochenende gewährte Trainer Peter Stöger den gerade aus dem Trainingslager zurückgereisten Kölnern zwei freie Tage.

Bitter: FC-Stürmer Patrick Helmes muss sich erneut zurückkämpfen, sein Knorpelschaden an der Hüfte wird konservativ behandelt. Wann der Torjäger zurückkommen kann, ist vollkommen ungewiss. dpa/kup