Ingolstadt und Darmstadt im Aufsteigerduell

Ingolstadt (dpa) - FC Ingolstadt gegen Darmstadt 98 - wer hätte noch vor einem Jahr gedacht, dass es dieses Duell jemals in der Fußball-Bundesliga geben wird? Und wer hätte noch vor drei Monaten vermutet, dass die beiden Aufsteiger dort so fleißig punkten?

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Ingolstadt (dpa) - FC Ingolstadt gegen Darmstadt 98 - wer hätte noch vor einem Jahr gedacht, dass es dieses Duell jemals in der Fußball-Bundesliga geben wird? Und wer hätte noch vor drei Monaten vermutet, dass die beiden Aufsteiger dort so fleißig punkten?

Kompromisslos verteidigen, „eklig“ spielen, dem Gegner jeden Spaß nehmen: Mit diesen Mitteln haben sich „Schanzer“ und „Lilien“ in der Ersten Liga schnell Respekt verschafft. An diesem Sonntag wollen sie sich gegenseitig auf die Nerven gehen.

„Da begegnen sich zwei Teams mit ähnlichem Spielstil. Wir sind nahezu auf Augenhöhe, es werden Nuancen entscheiden“, meinte Gäste-Trainer Dirk Schuster am Freitag. Ralph Hasenhüttl, der Coach des FCI, sieht das ganz ähnlich: „Spiele gegen Darmstadt waren schon in der letzten Saison die schwersten“, sagte er.

Das beste Beispiel dafür, dass es zwischen beiden Vereinen viele Überschneidungen gibt, heißt Romain Brégerie. Der Franzose war in der vergangenen Saison einer der besten und wichtigsten Spieler der Darmstädter Aufstiegself. Im Sommer wechselte er dann der vermeintlich besseren Perspektiven wegen nach Ingolstadt, aber saß dort zunächst nur auf der Bank. „Wir sind die Underdogs der Liga. Keiner hat mit Darmstadt oder Ingolstadt gerechnet. Bis jetzt läuft es sehr gut“, sagte er der „Hessenschau“.

„Darmstadt“, so Brégerie, „war vielleicht die beste Zeit meines Lebens.“ Er habe immer noch engen Kontakt zu seinen früheren Mitspielern. „Wir haben eine sehr gute Beziehung zueinander aufgebaut und so etwas verliert man nicht, auch nicht über die Entfernung.“ Gerade deshalb weiß er aber auch: „Ich kenne die Jungs, sie werden uns keine Geschenke machen. Das wird ein harter Kampf.“

Die beiden Trainer kennen sich ebenfalls schon lange. Ingolstadts Hasenhüttl und Darmstadts Dirk Schuster spielten 1998/99 zusammen für den 1. FC Köln. Wobei „spielen“ am Ende nicht mehr der richtige Ausdruck war. „Uns Auslaufmodelle haben sie irgendwann ausquartiert“, erinnerte sich Hasenhüttl in dieser Woche in einem Doppelinterview der „Sport Bild“. „Wir mussten uns mit zwei, drei anderen Spielern in einer separaten Kabine umziehen“, erzählte Schuster.

Dass ihre Mannschaften heute so hartnäckig wie erfolgreich spielen, hat auch etwas mit der Biografie der beiden Trainer zu tun. Der achtfache österreichische Nationalspieler Hasenhüttl und auch der frühere DDR- wie gesamtdeutsche Nationalspieler Schuster haben aus ihrer aktiven Laufbahn jeweils deutlich mehr herausgeholt, als es ihr Talent eigentlich hergab. „Ich kam mehr von der Backsteinstoßer-Fraktion“, sagt Schuster gern. Genau diese Einstellung vermittelt er jetzt seinen Spielern.

„Ich habe das Gefühl, dass wir momentan aus den Möglichkeiten, die uns zur Verfügung stehen, das Optimum herausholen“, meinte auch Hasenhüttl vor dem Spiel am Sonntag. Dass beide Aufsteiger den etablierten Clubs dabei mit ihrer Spielweise gehörig auf die Nerven gehen, ist ihnen egal. „Wir haben nie die Grenzen überschritten“, betonte Schuster in dem „Sport Bild“-Interview. „Unsere Nettospielzeit ist Bundesliga-Schnitt, die Foulstatistik ebenfalls. Das ist für mich schwer nachzuvollziehen, dass man von manchen ein Image verpasst bekommt und in eine Schublade gesteckt wird.“

Alle vier bisherigen Duelle der beiden Vereine endeten übrigens 2:2. Das war in der 2. Bundesliga wie davor schon in der Regionalliga so. In der vergangenen Saison fiel der Ingolstädter Ausgleichstreffer einmal erst durch einen Fallrückzieher in der letzten Minute des Spiels. Darmstadt und Ingolstadt können es also auch spektakulär.