Jens Keller soll Schalkes Fehler im Winter aufarbeiten
Die Analyse der Clubführung dauerte bis in den Abend. Dann stand fest: Der Trainer darf weitermachen.
Gelsenkirchen. Die gnadenlose Analyse, wie sie Manager Horst Heldt bereits vor einigen Wochen für den gestrigen Sonntag angekündigt hatte, zog sich bis in die Abendstunden hinein. Dann teilte der Verein Schalke 04 mit, dass „offen besprochen wurde, was es zu verbessern gilt“. Und weiter: „Jens Keller wird mit seinem Trainerteam mit Beginn der Rückrundenvorbereitung am 3. Januar mit dem Aufarbeiten der Fehler beginnen.“ Heißt: Keller bleibt.
Es war im Vorfeld fraglich, ob diese Besprechung der ersten Saisonhälfte des FC Schalke 04, an der auch Aufsichtsratschef Clemens Tönnies teilnahm, überhaupt stattfinden konnte. Trainer Jens Keller litt tags zuvor noch unter einer derart starken Virusinfektion, dass er das Spiel seiner Mannschaft beim 1. FC Nürnberg vom Hotelbett betrachten musste.
Was er da zu sehen bekam, war ein torloses Remis und ein glücklicher Punktgewinn seiner Mannschaft. Nur der besonders überzeugenden Leistung von Torhüter Ralf Fährmann hatten es die Schalker zu verdanken, dass sie überhaupt einen Punkt beim bisher sieglosen „Club“ mitnehmen konnten. Es war ein Spiel der Schalker, wie so viele in dieser Saison. Es stand sinnbildlich für eine unbefriedigende Spielzeit. Es gab erneut wenig Erfreuliches, viele Mängel und am Ende retteten sich die Königsblauen mit letzter Kraft über die Ziellinie.
Wohl auch im Eindruck dieser Darbietung wollte Horst Heldt nach der Partie erneut kein klares Bekenntnis zum Trainer abgeben, auch wenn sich der Aufsichtsrat am Wochenbeginn entschieden hatte, dass Thomas Schaaf nicht kurzfristig in der Winterpause kommen wird. „Im Pokal sind wir desaströs gescheitert, in der Champions League haben wir mit dem Achtelfinale unser Ziel erreicht. In der Liga müssen wir ins Eingemachte, ins Detail gehen“, sagte Heldt. Diese Aufzählung ließ bereits auf eine ausgiebige Besprechung schließen.
Die Liste der Schalker Mängel ist lang. Die fehlende Struktur im Spiel, die unübersehbaren spielerischen Defizite, die Defensivschwäche oder auch die Vielzahl der Verletzten sind nur einige Probleme. Um ein wenig mehr personellen Spielraum zu haben, will Horst Heldt Oliver Kirchhoff vom FC Bayern ausleihen.