Jobgarantie für 96-Trainer Korkut

Hannover (dpa) - Mit einem Treuebekenntnis hat Clubchef Martin Kind im Abstiegskampf ein Zeichen gesetzt. Der Präsident von Hannover 96 will auch nach dem mageren 1:1 (0:0) gegen Hertha BSC an Trainer Tayfun Korkut festhalten, obwohl das Polster auf Platz 16 nur noch zwei Punkte beträgt.

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„Ja, das Wort steht“, bekräftigte Kind die Jobgarantie für den seit zwölf Spielen sieglosen Coach. Der Club feierte am Sonntag den 119. Geburtstag und will auch zum 120. Jubiläum in der Eliteklasse spielen. Deshalb kann sich Korkut seines Arbeitsplatzes aller Bekenntnisse zum Trotz nicht ganz sicher sein. In der Vergangenheit hatte der starke Mann von Hannover 96 in ähnlichen Situationen letztlich doch anders gehandelt. Die Rückendeckung, die Kind diesmal dem glücklosen Coach bereits vor dem Anpfiff gab, löste zwar nicht die Blockade der Mannschaft, erfreute aber Dirk Dufner. „Ich finde es gut, dass der Präsident das gesagt hat. Das ist eine bemerkenswerte Jobgarantie“, erklärte der Manager.

Den 96-Verantwortlichen schmerzte das leistungsgerechte Remis gegen die mitgefährdete Hertha am Freitagabend sehr. „Der Punkt tut weh“, sagte Dufner. „Aber man weiß nie, was er am Ende wert ist“. Nicht viel, wie die Punktgewinne von Freiburg und Paderborn einen Tag später zeigten. „Für uns ist das zu wenig. Wir werden bis zum Saisonende leiden“, kommentierte Trainer Korkut die gefährliche Situation, zumal mit Leverkusen, Hoffenheim und Wolfsburg drei sehr spielstarke Mannschaften auf das verunsicherte 96-Team warten.

„Das 1:0 hätte uns eigentlich beflügeln müssen. Beim Gegentor haben wir aber in der zweiten Reihe nicht aufgepasst“, haderte Torschütze Christian Schulz (75. Minute). Die Freude über sein Tor währte nur acht Minuten. Dann glich Valentin Stocker (83.) mit einem Kunstschuss für die Hertha aus. Die Kritiker von Korkut fühlten sich durch den Spielverlauf bestärkt. Erneut stellte der 41 Jahre alte Coach nur einen Stürmer auf, zudem wechselte er die wirkungslosen Offensivspieler Didier Ya Konan und Jimmy Briand viel zu spät aus.

„Hannover hat Probleme mit dem Selbstbewusstsein. Das ist normal im Fußball“, erklärte Hertha-Profi Per Ciljan Skjelbred. „Wir sind nach dem Rückstand zurückgekommen, und das ist stark.“ Trainer Pal Dardai verteilte wegen der Comeback-Qualitäten Komplimente an die gesamte Mannschaft und gewährte ihr ein freies Wochenende. Das obligatorische Auslaufen setzte er nach der Rückkehr in Berlin am Samstagmorgen um 2.30 Uhr an. „Pal hat immer neue Ideen“, twitterte Johnny Heitinga. Nach der sechsten Partie ohne Niederlage kann der innovative Dardai auf den Klassenverbleib und die Beförderung zum Cheftrainer hoffen.