Mussten „Zeichen setzen““ Keine Auswärtskarten für Mainzer Ultras
Mainz (dpa) - Fußball-Bundesligist Mainz 05 wird bis zum Ende der Saison keine Auswärtstickets mehr an seine Ultra-Anhänger vergeben und hat diese strikte Maßnahme mit deutlichen Worten verteidigt.
„Wir lassen uns nicht auf der Nase herumtanzen“, sagte Vizepräsident Jürgen Doetz der „Allgemeinen Zeitung“. „Wir mussten ein Zeichen setzen und wir haben ein Zeichen gesetzt.“
Hintergrund dieser Entscheidung sind die Vorfälle vom Samstag, als Mainzer Ultras vor dem Spiel bei Darmstadt 98 minutenlang Pyrotechnik zündeten. „In Darmstadt wurde das hässliche Gesicht des Vereins gezeigt“, sagte Doetz der „Bild“-Zeitung. „Unsere Maßnahme war aus zweierlei Sicht dringend notwendig. Erstens: Wenn wir wieder nur wie in der Vergangenheit gedroht und aufs Schärfste verurteilt hätten, wären wir unglaubwürdig geworden. Und zweitens müssen die Ultras wissen, dass sie mit uns nicht Schlitten fahren können.“
Wegen des Fehlverhaltens ihrer Fans mussten die Mainzer in dieser Saison schon mehrfach Geldstrafen bezahlen. Vor allem am ersten Bundesliga-Spieltag in Dortmund und während des Europa-League-Spiels beim RSC Anderlecht zündeten die Anhänger massiv Bengalos.