Nach 3:2 gegen Freiburg Keine Zeit zum Entspannen: Werder will gierig bleiben

Bremen (dpa) Nach seinem rasanten Aufstieg kann sich Werder Bremens neuer Trainer Florian Kohfeldt in der kurzen Winterpause nicht ausruhen. Schlaf stehe zwar ganz oben auf der Agenda, gab er scherzend zu.

Foto: dpa

Zurücklehnen will sich der junge Fußball-Coach trotz der turbulenten Wochen nicht.

„Es ist keine Zeit für Entspanntheit“, sagte Kohfeldt nach dem 3:2 im Achtelfinale des DFB-Pokals gegen den SC Freiburg. Werder müsse jetzt „gierig bleiben“, forderte der 35-Jährige.

Deshalb dürften sich seine Spieler in der kurzen Winterpause auch nicht einfach nur an den Strand legen oder „zu viel Kaiserschmarrn essen“, mahnte Kohfeldt. „Sie müssen topfit wiederkommen.“

Der Heimsieg durch die Treffer von Ishak Belfodil, Florian Kainz sowie Philipp Bargfrede und der daraus resultierende Einzug in das Pokal-Viertelfinale waren zwar viel umjubelt, die Fans sangen begeistert von einer Fahrt nach Berlin zum Finale. Auch war der Erfolg gegen Freiburg verdient, trotz eines groben Schiedsrichter-Patzers: Das 3:1 der Bremer hätte wegen einer klaren Abseitsstellung nicht zählen dürfen. Aber die prekäre Lage und die teils schlimme Hinrunde des Nordclubs waren nach dem Weiterkommen nicht vergessen.

„Wir müssen alle Sinne geschärft haben und uns hochkonzentriert vorbereiten“, betonte der jüngst auch für die Rückrunde zum Cheftrainer ernannte Kohlfeldt. Denn in der Bundesliga ist Bremen zur Winterpause in akuter Abstiegsgefahr. 13 Tore in 17 Partien brachten 15 Punkte und Relegationsrang 16. So schlecht war Werder zur Saisonhalbzeit selten zuvor.

Verursacht wurde diese trübe Bilanz durch einen miesen Start: Aus den ersten elf Spielen holten die Hanseaten nur fünf Zähler. Deshalb trennte sich der Club Ende Oktober von Alexander Nouri und beförderte Kohfeldt, der bis dahin das Bremer U23-Team trainiert hatte.

Zunächst war es nur ein befristetes Engagement bis zur Winterpause, doch nach den guten Ergebnissen unter seiner Anleitung darf der Coach jetzt länger bleiben. Ursprünglich war das nicht erwartet worden. Weil zuvor in Nouri und Viktor Skripnik schon zwei ehemalige U23-Werder-Trainer keinen dauerhaften Erfolg an die Weser brachten, galt diesmal eine externe Lösung als wahrscheinlich.

Als im November noch unklar war, wie es nach der Winterpause weitergeht, sagte Sportchef Frank Baumann, es habe bessere Lösungen als Kohfeldt gegeben. Nun ist der Trainer aber fest im Sattel. Wie lange sein Vertrag gilt, ist zwar nicht bekannt. Aber Baumann versicherte zuletzt, er hoffe auf eine „lange Zusammenarbeit“.

In der Vorbereitung ab Anfang Januar möchte Kohlfeldt nun vor allem sein Team weiter taktisch verbessern. Die Mannschaft müsse noch kontrollierter agieren. Mit Blick auf die seit seinem Jobantritt mutigere Spielweise erlaubte er sich aber auch ein Lob: „Mein Gefühl ist, dass man in den letzten Wochen wiedererkennt, wie wir spielen wollen.“