Bundesliga Kießling stürmt weiter für Bayer Leverkusen
Leverkusen (dpa) - Die ersten Arbeitsstunden des neuen Cheftrainers von Bayer Leverkusen waren intensiv und von ersten Erfolgen gekennzeichnet. Seit Wochenbeginn hat Fußball-Lehrer Heiko Herrlich seine ersten Gespräche beim Bundesligisten geführt.
Torjäger Stefan Kießling hat er bereits überzeugt. Der Angreifer wird seinen bis zum 30. Juni 2018 datierten Vertrag erfüllen. „Es war ein sehr gutes Gespräch. Er ist selbst einer, der den Fußball nicht nur versteht, sondern auch gelebt hat. Und ich denke, dass wir uns da gegenseitig sehr unterstützen können“, sagte Kießling dem Fachmagazin „kicker“.
„Ich werde mein letztes Jahr angehen und meine Abschiedssaison starten“, bestätigte der Leverkusener Torjäger, der in der abgelaufenen Saison nur noch zu sechs Startelfeinsätzen kam. Kießling hatte seine Entscheidung auch von dem neuen Trainer abhängig gemacht. Herrlich betonte, dass bei ihm der Teamgeist im Vordergrund stehe - gemäß dem Motto: „Was kann ich dem Verein geben, nicht was gibt der Verein mir. Stefan Kießling ist ein Spieler, der so etwas lebt“, sagte der Bayer-Coach.
Herrlich, der erst eine Woche zuvor als neuer Trainer in Leverkusen vorgestellt wurde, wehrte sich noch einmal vehement gegen die Kritik, er habe seinen alten Club Jahn Regensburg trotz Treuebekenntnis verlassen. „Ich habe ein reines Gewissen und habe mich hundertprozentig mit dem Club identifiziert. Ich war vertragslos. Darauf habe ich den Club auch aufmerksam gemacht. Und manchmal ist es eben so. Über die Gründe möchte ich nicht sprechen“, erklärte Herrlich.
Weitere Personalentscheidungen sind angedacht, aber noch nicht offiziell. So soll neben seinem bisherigen Regensburger Co-Trainer Nico Schneck auch der aktuelle Bayer-Assistenzcoach Xaver Zembrod zum zukünftigen Team zählen. Der offizielle Trainingsauftakt ist auf den 5. Juli datiert, die beiden Tage zuvor sind der Leistungsdiagnostik vorbehalten.
In der neuen Umgebung der BayArena kamen beim Trainer auch alte Erinnerungen an den Beginn seiner Profizeit auf. „Hier hat sich viel verändert, seit ich 1993 den Club verlassen habe“, sagte Herrlich, der als 17-Jähriger nach Leverkusen kam und im Angriff gestandene Spieler wie Andreas Thom, Ulf Kirsten und auch Marek Lesniak vor sich hatte. „Ich bin dankbar für die ersten Jahre hier. Auch wenn sie hart waren. Das hat mich sehr geprägt“, meinte der Coach.
Und schließlich kann er seiner neuen Mannschaft auch davon erzählen wie das war, als Bayer vor 24 Jahren den bislang letzten Titel gewonnen hat - den DFB-Pokal 1993. Allerdings kam der junge Torjäger damals nicht zum Einsatz. Auch auf solche Situationen soll er seine zukünftigen Spieler einstellen.