96-Präsident Kind will Ausnahmeantrag zu 50+1 wieder aktivieren

Hannover (dpa) - Hannovers Präsident Martin Kind geht beim Thema 50+1-Regel erneut in die Offensive. In den kommenden Tagen will der 96-Boss seinen derzeit ruhenden Antrag auf Ausnahmegenehmigung von der gültigen Regelung wieder aktivieren.

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Der Fußball-Bundesligist bestätigte entsprechende Medienberichte von „Bild“ und sportbuzzer.de. „Dann muss das Präsidium der DFL entscheiden. Bei einem positiven Bescheid ist alles okay“, sagte Kind der „Bild“.

Sollte die Deutsche Fußball Liga den Antrag von Kind aber ablehnen, will der 74-Jährige klagen. „Ansonsten würde es dann zu einem Rechtsverfahren kommen. Erst einmal verbandsrechtlich das Schiedsgerichtsverfahren. Und dann gucken wir weiter“, sagte Kind mit Blick auf ein Verfahren vor einem ordentlichen Gericht.

Laut der 50+1-Regel müssen die Stammvereine der Bundesligisten die Mehrheit von 50 plus einer Stimme in den ausgelagerten Kapitalgesellschaften halten. Dadurch soll der Einfluss von Investoren begrenzt werden. Kind will dennoch bei 96 die Mehrheit übernehmen und begründet dies mit seinem langjährigen Engagement von mehr als 20 Jahren bei den Niedersachsen. Aus dem gleichen Grund hat auch Dietmar Hopp bei 1899 Hoffenheim die Mehrheit übernehmen dürfen.

Kind hatte seinen Antrag im Februar ruhen gelassen, wohl auch, weil es Signale gab, dass die DFL seinem Antrag nicht zustimmen würde. Stattdessen sollte laut DFL ergebnisoffen über das Thema diskutiert werden. Völlig unerwartet stimmte eine Mehrheit der 36 Proficlubs bei der Mitgliederversammlung im März aber für die Beibehaltung der Regelung. Deshalb verfolgt Kind seinen Antrag nun doch weiter.