Kölner Fans: La Ola mit dem Gegner
Dortmund (dpa) - „Wir wollen die Mannschaft sehen“, skandierten die Fans des 1. FC Köln nach dem Schlusspfiff und ließen sich von einem Profi zur La Ola verleiten. Dabei hatte ihr Team in den 90 Minuten zuvor beim 0:5 gegen Meister BVB eine desolate Vorstellung geboten.
Darüber hinaus trug der Einpeitscher vor der Nordtribüne des Dortmunder Stadions kein rot-weißes, sondern ein schwarz-gelbes Trikot. Sein ungewöhnlicher „Doppelpass“ mit dem Gäste-Anhang bereitete BVB-Dauerrenner Kevin Großkreutz sichtliches Vergnügen: „Von sofort an kann der FC meinetwegen jedes Spiel gewinnen.“
Der denkwürdige Auftritt ihres Teams konnte die Laune der Anhänger nur bedingt trüben. Nach dem 0:4 durch Robert Lewandowski erklang das Lied „So ein Tag, so wunderschön wie heute“ aus dem Gäste-Block. Zwischenzeitlich bejubelten die Fans imaginäre Tore, einige desaströse Fehler der FC-Defensive entgingen ihnen, weil sie mit dem Rücken zum Spielfeld ausgelassen schunkelten. Soviel Witz zauberte sogar ein Lächeln auf das Gesicht des gefrusteten Trainers Stale Solbakken - wenn auch nur für einen kurzen Augenblick. „Die Fans waren sehr gut, Mannschaft und Trainer waren sehr schlecht“, kommentierte der Fußball-Lehrer. So schlecht, dass die Kölner nach der Demontage jetzt die zweitschwächste Defensive der Liga haben.