Kölns Peszko in Ausnüchterungszelle
Der Kölner Profi verspielt die letzten Sympathien.
Köln. Claus Horstmann war auf 180. Das untragbare Verhalten von Slawomir Peszko brachte den Vorsitzenden der Geschäftsführung des 1. FC Köln in Rage. „Ich weiß nicht, wann hier der Letzte begreift, um was es geht und wie man sich professionell verhält.
Die Aktion ist inakzeptabel“, sagte der fassungslose Horstmann nach dem peinlichen Auftritt des 27 Jahre alten Polen: Peszko musste die Nacht nach dem 1:1 (1:1) der Kölner gegen Werder Bremen nach Toren von Markus Rosenberg (24.) und Ammar Jemal (39.) in der Ausnüchterungszelle verbringen.
Peszko war mit einem Taxifahrer in Streit geraten. Der FC-Profi wurde noch am Sonntagmorgen vor dem Training zum Rapport bestellt. Reaktion des Vereins: eine saftige Geldstrafe, arbeitsrechtliche Maßnahmen und die Verbannung aus dem Kader für das Spiel am Dienstag in Mainz.
Das 1:1 war sportlich einzig eines: Zum Sterben zuviel, zum Leben zu wenig. Das Programm der Kölner ist hart: in Mainz, in Gladbach, in Freiburg, Heimspiele gegen Stuttgart und Bayern. Auf die Frage, ob der FC in der Liga bleibe, antwortete Torwart Michael Rensing: „Alles andere ist unvorstellbar.“ Für Hertha-Trainer Otto Rehhagel hat der 30. Spieltag vorentscheidende Bedeutung im Abstiegskampf: „Wir müssen das Spiel gegen Freiburg unter allen Umständen gewinnen“, sagte Rehhagel vor dem Spiel heute (20 Uhr). Die sieben Punkte, die der Trainer-Routinier in sieben Partien mit Hertha bisher geholt hat, wertet Preetz durchaus positiv, obwohl der Klub mit „König Otto“ sogar auf einen Abstiegsrang stürzte.
Zum Saison-Abschluss könnte ausgerechnet Hoffenheim mit Trainer Markus Babbel, der nach der Hinrunde und einem Streit mit Manager Preetz beurlaubt worden war, das Schicksal der Berliner entscheiden. Freiburg ist der Auftakt von drei entscheidenden Heimspielen.
„Die müssen wir alle gewinnen“, erklärte Rehhagel. Für Freiburgs Kapitän Julian Schuster ist die Saison nach einem Nasenbein- und einen Oberkieferbruch beim 2:2 (0:2) gegen den 1. FC Nürnberg beendet. Beim Hamburger SV muss nach dem 1:1 (1:0) gegen Bayer Leverkusen weiter um den Stammplatz im Fußball-Oberhaus gezittert werden. Nur zwei Punkte vom Relegationsrang entfernt, sagte Trainer Thorsten Fink: „Die Mannschaft hat es begriffen. Wir stellen uns nun auf fünf heiße Spiele ein.“