Krisengipfel für Hoffenheim und VfB

Stuttgart (dpa) - Selten barg das Derby 1899 Hoffenheim gegen VfB Stuttgart so viel Brisanz: Beim Krisengipfel der Fußball-Bundesliga am Samstag in der Sinsheimer Rhein-Neckar-Arena hoffen sowohl die Nordbadener und als auch die Schwaben auf das so dringend benötigte Erfolgserlebnis.

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Der VfB setzt auf seine Auswärtsstärke und Neuzugang Geoffroy Serey Die - die TSG auf die Qualität ihres Kaders. „Die Ausgangslage macht das Spiel schon brisant. Wir sind immer noch im Mittelfeld, mit acht Punkten Differenz. Wir haben viel geredet, jetzt geht es darum, die Dinge auch umzusetzen“, sagte 1899-Kapitän Andreas Beck.

Stevens Beurteilung des am Donnerstag in Stuttgart eingetroffenen Die ließ vermuten, dass der Nationalspieler der Elfenbeinküste eine Option für die Startelf ist. „Ich hoffe, das der Junge schnell integriert ist und mit seiner Art und Weise der Mannschaft etwas geben kann“, sagte Stevens. „Wir haben ihn nicht umsonst verpflichtet.“ Der defensive Mittelfeldspieler könnte der verunsicherten Mannschaft mit seinem Selbstbewusstsein und seiner Euphorie nach dem Titel-Triumph beim Afrika-Cup den nötigen Schwung geben. Stevens betonte aber auch: „Ich lege nicht so einen Druck auf ihn. Es geht um die ganze Mannschaft, nicht nur um einen.“

Gibt es beim Debüt des Ivorers noch gewisse Fragezeichen, so ist die beachtliche Auswärtsstärke des VfB ein Fakt: 13 ihrer erst 18 Punkte holten die Stuttgarter beim Gegner. Unter dem niederländischen Coach sind sie dort mit zwei Siegen und zwei Remis noch ungeschlagen. Zudem erzielte nur der souveräne Spitzenreiter Bayern München in der Fremde mehr Tore als der VfB: Der deutsche Rekordmeister führt diese Statistik mit 17 Treffern an vor Stuttgart, Wolfsburg und Frankfurt, die jeweils 16 Mal erfolgreich waren. Vielleicht platzt ja sogar beim früheren Torjäger Vedad Ibisevic gegen seinen Ex-Club der Knoten. Seit nunmehr über einem Jahr hat der bosnische Nationalstürmer nicht mehr getroffen.

Seine frühere Mannschaft ist nach den Niederlagen in Augsburg, gegen Bremen und in Wolfsburg nun richtig gefordert. Erstmals seit Monaten muss sich Hoffenheim ausgerechnet jetzt mit Personalproblemen herumschlagen. So steht ein großes Fragezeichen hinter dem Einsatz der erkrankten Angreifer Kevin Volland, Adam Szalai und Sven Schipplock sowie von Abwehrspieler Tobias Strobl (Oberschenkelprobleme). Zudem fehlt der Gelb-gesperrte Eugen Polanski.

Eindrücklich warnte der frühere Stuttgarter U17-Trainer und gebürtige Schwabe Gisdol seine Profis vor dem Gegner. „Der VfB hat auswärts oft ein gutes Gesicht gezeigt. Es wird nicht leicht für uns. Ich glaube auch nicht, dass Stuttgart absteigt“, sagte der 45-Jährige. „Beide Mannschaften haben aktuell nicht ihre beste Form.“ Bei diesem Spiel sei immer etwas mehr Brisanz drin. „Ein bisschen außergewöhnlich ist es, aber nicht besonders außergewöhnlich.“