TV-Vertrag: Gisdol sieht „bedenklichen Schritt“
Zuzenhausen (dpa) - Trainer Markus Gisdol von 1899 Hoffenheim befürchtet angesichts des gigantischen Fernsehvertrags für die Premier League Auswirkungen auf die Bundesliga.
„Das ist natürlich extrem. Da müssen wir schon aufpassen, dass da nichts verrutscht. Da muss man aufpassen, dass uns nicht die absoluten Topstars, die das Salz in der Suppe ausmachen, diesen Verlockungen erliegen“, sagte der 45-Jährige zu den finanziellen Möglichkeiten der reichsten Liga der Welt.
Es sei für viele englische Clubs kein Problem, Ablösesummen von 10 Millionen einfach mal so zu zahlen, oder Gehälter für einen durchschnittlichen Spieler von 4 Millionen, so Gisdol. „Das ist schon ein bedenklicher Schritt. Ich hoffe, dass wir in der Bundesliga bei der Vermarktung nachziehen, damit es keine schlechte Verteilung gibt“, erklärte der Chefcoach des Bundesligisten aus dem Kraichgau, betonte aber auch: „Solange die Engländer so arbeiten, wie sie jetzt arbeiten habe ich noch keine Sorge, dass sie unsere Spitzenteams kurzfristig gefährden.“
In der englischen Premier League mit mehreren verschiedenen Anfangszeiten kassieren die Clubs künftig rund 6,9 Milliarden Euro an Fernseheinnahmen für drei Jahre. In Deutschland läuft der aktuelle TV-Vertrag 2017 aus. Dieser Vierjahreskontrakt ist mit 2,51 Milliarden Euro dotiert.