Mäzen und Investor des HSV Kühne nennt HSV-Präsident Hoffmann: „Alleinunterhalter“
Hamburg (dpa) - Mäzen Klaus-Michael Kühne hat den Vereinspräsidenten und Aufsichtsratschef Bernd Hoffmann vom Hamburger SV kritisiert. Er gelte zwar als Macher, „aber auch als Alleinunterhalter“, sagte der 80-Jährige der „Wirtschaftswoche“.
„Wie überall im Leben muss man teamfähig sein und nicht nur auf seine eigene Kraft vertrauen — da bin ich ein bisschen skeptisch, ob das gelingt.“
In dem am 4. Mai veröffentlichten Interview sprach er zudem davon, dass der Fußball-Bundesligist die Lizenz für die erste und zweite Liga nur erhalten habe, weil der Verein seine Vermarktungsrechte über viele Jahre veräußert habe. „Damit haben sie das Tafelsilber verkauft. Ich hätte das nicht so gemacht“, sagte Kühne.
Vor zwei Wochen hatte der HSV die Bundesliga-Lizenz ohne Auflagen und Bedingungen erhalten. Das sei „ein Beleg für die Unabhängigkeit und Handlungsfähigkeit des HSV. Dies ist ein wichtiges Signal nach innen und außen“, sagte Hoffmann damals. Der HSV hatte vor wenigen Tagen bekanntgegeben, dass er den bis 2020 laufenden Vermarktervertrag mit Lagardère Sports um mindestens fünf Jahre bis 2025 verlängert hat.
Neben einem Kredit in zweistelliger Millionenhöhe soll der Vermarktervertrag nach Medieninformationen den Hamburgern die Lizenz gerettet haben. „Zu Vertragsinhalten äußern wir uns nicht“, teilte der HSV am Freitag mit, erklärte aber, dass es mehrere Geldquellen gegeben habe.
Kühne ist größter Einzelinvestor der HSV-Fußball-AG und hat dem Verein mehrfach finanziell geholfen. Zuletzt hatte er weitere Zahlungszusagen jedoch verweigert.