„Ladenhüter“ belasten Vereinsetats mit Millionen

Die meist in Ungnade gefallenen Spieler belasten die Etats mit Millionen. Clubs gehen unterschiedlich mit ihnen um.

Hamburg. Mehr als 20 Fußball-Profis stehen bei den Clubs aus der Bundesliga nach dem Ende der Transferperiode weiter im Abseits.

Besonders betroffen sind die TSG Hoffenheim und der Hamburger SV - die Aussortierten schlagen mit Millionengehältern zu Buche. Die Frage ist nun, wie die Vereine mit den in Ungnade gefallenen Spielern umgehen. Nicht am Training teilnehmen dürfen sie nur in Hoffenheim und an der Elbe.

Sieben Ausgemusterte bleiben bei der TSG und werden auch weiterhin in der umstrittenen „Trainingsgruppe 2“ vom Profikader abgeschottet. Dazu zählen gut bezahlte Hochkaräter wie die ehemaligen Nationalspieler Tim Wiese und Tobias Weis. Allein Wieses Gehalt soll mit mehr als drei Millionen Euro zu Buche schlagen. Lediglich Joselu, Eren Derdiyok und Afriyie Acquah konnten vermittelt werden.

Der HSV blieb auf vier Profis sitzen. Michael Mancienne, Slobodan Rajkovic, Robert Tesche und Gojko Kacar verdienen insgesamt sechs Millionen Euro - Geld, das in den Kassen der Hamburger fehlt. Zwar zeigten einige Vereine aus dem In- und Ausland Interesse, ein Transfer kam jedoch nie zustande.

Trainer Thorsten Fink hatte das Quartett zunächst zur zweiten Mannschaft abgeschoben, holte aber in dieser Woche Rajkovic und Mancienne zurück ins Profitraining. Die Ausleihe von Dennis Aogo zu Schalke verschaffte immerhin etwas Luft. „Natürlich hätten wir uns gefreut, wenn wir alle unsere Spieler losgeworden wären, mit denen wir nicht mehr planen“, sagte der Vorstandsvorsitzende Carl Jarchow, der auf den Markt im Winter hofft.

Beim FSV Mainz hat Malik Fathi, immerhin zweimaliger Nationalspieler, keinen neuen Arbeitgeber gefunden und wird weiter bei den Rheinhessen bleiben. Fathi verhalte sich tadellos, lobte Manager Christian Heidel. Auch Cristian Molinaro war beim VfB Stuttgart schon so gut wie weg, möchte aber um seinen Platz kämpfen.

Andere Vereine waren erfolgreicher auf dem Transfermarkt. Allein der VfL Wolfsburg verkaufte oder verlieh 22 Profis. Mit Patrick Helmes verlässt auch ein Großverdiener den Club. „Wir sind jetzt schon ganz zufrieden“, sagte VfL-Manager Klaus Allofs.

Alle anderen müssen nun entweder einen Weg finden, mit den ungeliebten Profis zumindest bis zum Winter zurechtzukommen oder einen Abnehmer in der ferne suchen. Nach Frankreich und in die Türkei darf noch bis zum Mittwochabend gewechselt werden, in Russland schließt die Transferliste erst am Freitag.