Medien: Weltmeister Kroos bestätigt Wechsel zu Real
München (dpa) - Hat sich Toni Kroos etwa verplappert? Noch in der Nacht des famosen WM-Triumphs soll der Fußball-Nationalspieler seinen schon seit längerem erwarteten Wechsel vom FC Bayern zu Real Madrid bestätigt haben.
Das zumindest vermeldeten Medien wie die spanische Nachrichtenagentur EFE, die Kroos nach dem Final-Coup von Rio mit den Worten zitierte: „Das war der bestmögliche WM-Schlusspunkt. Jetzt gehe ich nach Madrid. Damit erfüllen sich zwei Träume.“ Offiziell kommentiert wurde der millionenschwere Deal am Montag weder vom Berater des Mittelfeldstars noch vom deutschen Rekordmeister.
Dass die Zukunft von Kroos bei den „Königlichen“ in Madrid an der Seite von Weltfußballer Cristiano Ronaldo liegt, hatte sich in den vergangenen Tagen abgezeichnet. Eine Entscheidung rückt näher, Kroos' Manager Volker Struth kündigte am Montagvormittag auf dpa-Anfrage an: „Wir werden in den nächsten 48 Stunden etwas bekanntgeben.“
Der Berater will sich mit seinem Schützling nach dessen Rückkehr aus Brasilien zusammensetzen und die verschiedenen Optionen - falls es denn tatsächlich noch mehrere sind - abwägen. Sollten noch finale Verhandlungen zu führen sein, dürfte der gebürtige Greifswalder seine Position mit einem starken WM-Auftritt erheblich verbessert haben.
Die Bayern warten auf ein Signal von Kroos, der an der Säbener Straße eigentlich noch einen Vertrag bis 2015 besitzt. Ihnen dürfte der vorzeitige Weggang des Nationalspielers eine beachtliche Ablösesumme bescheren. Spanischen Medienberichten zufolge hatten sich die Bayern und Real bereits auf 25 Millionen Euro geeinigt. Zu den Spekulationen gab der deutsche Rekordmeister bislang keine Stellungnahme ab.
Ein Abschied von Kroos aus München hatte sich im Frühjahr angedeutet, nachdem Verhandlungen um eine Vertragsverlängerung gescheitert waren. Das Buhlen internationaler Spitzenclubs - auch Manchester United soll sich um Kroos bemüht haben - dürfte Real für sich entschieden haben.
In der spanischen Metropole könnte Kroos auf seinen bisherigen Teamkollegen Mario Mandzukic treffen, der in der vergangenen Woche bei Reals Stadtrivalen Atlético angeheuert hatte.
Einen Mitspieler aus der Nationalmannschaft zieht es dagegen angeblich weg aus Madrid: Medienberichten zufolge ist Sami Khedira - bei der WM neben Kroos und Bastian Schweinsteiger der Erfolgsgarant im defensiven Mittelfeld, ehe er das Finale verletzt verpasste - auf dem Sprung zum FC Arsenal. Dort wäre er nach Per Mertesacker, Lukas Podolski und Mesut Özil der vierte deutsche Weltmeister im Team.
Die WM in Südamerika hat das internationale Transferkarussell also ordentlich in Schwung gebracht - ein Münchner aber soll nicht aufspringen. Bayern-Sportvorstand Matthias Sammer sagte dem „Kicker“, dass Mittelfeldprofi Xherdan Shaqiri den Verein im Sommer nicht verlassen werde. Der Bruder und Berater des Schweizers hatte zuletzt einen Wechsel des 22-Jährigen in Erwägung gezogen, weil der kleine Dribbler in der vergangenen Saison zu selten zum Einsatz gekommen sei. „Xherdan ist ein wichtiger Spieler für die Zukunft“, sagte nun Sammer. „Es gibt überhaupt keine Gedankengänge, ihn abzugeben.“