Merk für Wiederholung - Magath fordert Videobeweis

Berlin (dpa) - Nach dem Phantom-Tor von Stefan Kießling im Spiel zwischen 1899 Hoffenheim und Bayer Leverkusen (1:2) fordert der frühere Weltschiedsrichter Markus Merk ein Wiederholungsspiel.

„Ich bin kein Justiziar. Es gibt die Tatsachenentscheidung im Fußball. Ich bin aber auch Fußballer mit Leib und Seele. Ich war und bin immer für Gerechtigkeit im Fußball. Für mich kann es nur eine Entscheidung geben: Wiederholungsspiel“, sagte Merk als Experte des TV-Senders Sky.

Am Freitag war beim Spiel in Hoffenheim in der 70. Minute ein Kopfball des Leverkuseners Kießling ans Außennetz gegangen. Durch ein Loch im Netz gelangte der Ball aber ins Tor. Schiedsrichter Felix Brych gab den Treffer zum zwischenzeitlichen 2:0 für Bayer. Erst wenige Minuten später, als Hoffenheimer Ersatzspieler den Referee auf das Loch im Netz hingewiesen hatten, wurde Brych bewusst, dass der Ball nicht regelgerecht im Tor war. Brych blieb jedoch bei seiner Tatsachenentscheidung.

„Man kann keinem der Beteiligten einen Vorwurf machen, weder dem Schiedsrichter noch Stefan Kießling. Es ist eine absolut unglückliche Situation“, ergänzte Merk und forderte technische Hilfsmittel für Schiedsrichter: „Ich habe 2007 schon gesagt: Manchmal wären technische Hilfsmittel im Extremfall äußerst vorteilhaft und würden alle Beteiligten aus der Schusslinie nehmen.“

Fußball-Trainer Felix Magath fordert vehement den Videobeweis. „Ein einfacher Blick auf Monitor und Zeitlupe hätte ausgereicht und allen Beteiligten wäre diese fatale Fehlentscheidung erspart geblieben. Stattdessen plagen wir uns nun wieder tagelang mit Debatten über ein Phantomtor. So etwas muss längst nicht mehr sein. Wie lange wollen wir uns im Fußball die Ignoranz gegen die Unterstützung von vorhandenen technischen Mitteln eigentlich noch antun?“, schrieb Magath auf seiner Facebook-Seite.

Gleichzeitig kritisierte Magath aber auch Gastgeber Hoffenheim: „Ein Bundesligist und Profiverein sollte in der Lage sein mit einem ordentlichen Tornetz in eine Bundesligapartie zu gehen.“