Milliardär Kühne gibt HSV neues Darlehen
Hamburg (dpa) - Der Hamburger SV setzt mit frischem Geld von Milliardär Klaus-Michael Kühne seine Einkaufstour fort. Der Investor gewährte dem Fußball-Bundesligisten einen weiteren Kredit in Höhe von 17 Millionen Euro, wie der Verein mitteilte.
Damit können die zuletzt fast abgestiegenen Norddeutschen den Mainzer Nicolai Müller verpflichten. Der Mittelfeldspieler soll noch seinen Gesundheitscheck in Hamburg absolvieren und wird etwa 4,5 Millionen Euro kosten.
Vor zwei Jahren hatte der 77 Jahre alte Logistik-Unternehmer dem Club bereits ein Darlehen über acht Millionen Euro gegeben. Das wurde zur Verpflichtung des 13 Millionen Euro teuren Niederländers Rafael van der Vaart genutzt. Ob der ehemalige Kapitän, den Kühne vergangene Saison heftig kritisierte, bleiben wird, ist unklar. Der HSV-Vorstandsvorsitzende Dietmar Beiersdorfer will mit dem 31-Jährigen in den nächsten Tagen ein Gespräch führen. „So, wie ich Rafael gesehen habe, hat er gut gearbeitet. Wenn er fit ist, ist er ein sehr guter Spieler. Und von sehr guten Spielern wollen wir uns auch nicht trennen“, sagte Beiersdorfer.
Mit dem Geld von Kühne ist der klamme HSV wieder handlungsfähig. „Mit der Ausweitung meines Engagements zugunsten des HSV-Profifußballs unterstreiche ich mein Vertrauen in die neue Vereinsführung, in der Hoffnung, dass es auf diese Weise gelingen wird, das Mannschaftsgefüge maßgeblich zu stärken“, sagte der Unternehmer.
Der in der Schweiz lebende Hamburger will später Anteile an der Fußball-AG des HSV erwerben. Kühne lässt sich seinen Kredit von nunmehr 25 Millionen Euro auf die künftige Anteilszeichnung von HSV-Aktien anrechnen. Der Verein, so heißt es in der Mitteilung, habe „seinen Willen bekundet, Klaus-Michael Kühne anschließend an der HSV Fußball AG zu beteiligen“.
Der Bundesligist lobte Investor Kühne: Seine finanzielle Beteiligung komme „zum rechten Zeitpunkt“. Damit kann sich der HSV weitere neue Spieler leisten. Müller ist nach Valon Behrami der nächste Wunschtransfer von Beiersorfer. Wie Mainz 05 am Montag bestätigte, hat sich der 26-Jährige bereits von der Mannschaft verabschiedet und ist auf dem Weg in den Norden. Am Donnerstag könnte er erstmals mit der Mannschaft trainieren, die dann aus dem Trainingslager zurück ist.
Ins Trainingslager nach Stegersbach in Österreich nachgereist war schon der Schweizer Nationalspieler Behrami vom SSC Neapel (3,5 Millionen Euro Ablöse). Ein weiterer Zugang könnte der Augsburger Matthias Ostrzolek sein. Augsburg verlangt drei Millionen für den 24 Jahre alten Linksverteidiger. Zudem könnte noch ein Innenverteidiger dazustoßen.