Moralische Unterstützung für Uli Hoeneß
München (dpa) - Uli Hoeneß erhält in seiner Steuer-Affäre moralische Unterstützung.
„Die Menschen in Bayern schätzen das Lebenswerk von Uli Hoeneß. Sie legen Wert auf einen anständigen Umgang mit Uli Hoeneß“, sagte der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) der „Bild am Sonntag“ angesprochen auf die Personalie. Klar sei aber auch, dass der Präsident des Fußball-Triplesiegers FC Bayern „für die Dinge, die im Raum stehen, geradezustehen hat“.
Bayern-Vizekapitän Bastian Schweinsteiger betonte, Hoeneß als langjährigem Vereinsboss den Triplegewinn in der abgelaufenen Saison besonders gegönnt zu haben. „Ich wollte, dass er die Pokale bekommt. Das hatte absolut nichts mit seinen aktuellen Steuer-Problemen zu tun. Sondern damit, was er als Mensch, Manager und Präsident für Bayern München geleistet hat“, sagte der 28-Jährige der „BamS“.
Mit Unverständnis reagierte der Ehrenvorsitzende der Deutschen Steuergewerkschaft, Dieter Ondracek, auf die Meldung, wonach ein Steuerfahnder Uli Hoeneß bei dessen Selbstanzeige geholfen haben soll. „Es ist einem Ermittler verboten, einem Steuersünder bei der Selbstanzeige zu helfen“, sagte Ondracek dem Nachrichtenmagazin „Focus“ (Montag) und ergänzte: „Ich kann es kaum glauben, dass ein Steuerfahnder da mitgewirkt hat.“
Der Bayern-Präsident hatte nach einem Bericht der „Süddeutschen Zeitung“ bei seiner Selbstanzeige wegen Steuerhinterziehung Hilfe von einem ehemaligen Sachgebietsleiter der Steuerfahndung München bekommen. Die Staatsanwaltschaft München II äußerte sich nicht dazu. Laut „Focus“ wurde im Rahmen der Ermittlungen die Wohnung des Beamten durchsucht - im schlimmsten Fall drohe ihm die Entlassung und Aberkennung der Pensionsansprüche. Hoeneß hatte sich im Januar selbst angezeigt.