Nationalspieler Podolski: „Ich bin reifer“
Köln (dpa) - Zwei Tage nach seiner im Internet bekanntgegebenen Wechsel-Ankündigung hat Fußball-Nationalspieler Lukas Podolski auf einer Pressekonferenz Stellung zum Weggang vom 1. FC Köln genommen.
Die Nachrichtenagentur dpa hat die wichtigsten Aussagen zusammengestellt.
Was hat Sie veranlasst, zum FC Arsenal zu wechseln?
Lukas Podolski: „Das ist keine Entscheidung gegen den 1. FC Köln, sondern für den FC Arsenal. Für mich war immer klar, entweder du machst ein paar Jahre weiter beim FC oder du gehst zu seinem europäischen Top-Club. Diese Möglichkeit habe ich beim FC Arsenal gesehen.“
Warum sind Sie der Meinung, dass der FC Arsenal zu Ihnen passt?
Podolski: „Die haben die selben Farben wie der FC - Spaß beiseite. Für mich war klar, dass es bei einem Wechsel ein Topclub sein muss. Der FC Arsenal hat einen sehr guten Trainer, ein gutes Umfeld, spielt guten Fußball, hat ein tolles Stadion und tolle Fans. Deshalb passt dieser Club sehr gut zu mir.“
Welche Hoffnungen verbinden Sie mit dem Wechsel?
Podolski: „Es ist keine Frage, dass der FC Arsenal im Fußball eine große Nummer ist. Das Ziel muss sein, in den nächsten Jahren Titel zu gewinnen. Das will man, wenn man in einer Topmannschaft spielt.“
Hat es Ihre Entscheidung erleichtert, dass in Per Mertesacker ein Kollege aus der Nationalmannschaft beim FC Arsenal spielt?
Podolski: „Ich freue mich, dass ich auf einen Kollegen treffe, den ich schon länger kenne und mit dem ich mich gut verstehe. Er wird mir die Eingewöhnungszeit dort vereinfachen. Natürlich habe ich ihm vorher ein paar Fragen gestellt. Aber die Entscheidung trifft man allein. Die Entscheidung hat er mir nicht erleichtert.“
Was haben Sie aus Ihrer Zeit in München gelernt? Was wollen Sie anders machen?
Podolski: „Ich denke, dass ich erfahrener und auch besser geworden bin. Von daher traue ich mir diesen Schritt auch zu, ich bin reifer. Ich bin überzeugt, dass es der richtige Schritt ist und dass ich mich dort auch durchsetzen werde.“
Empfinden Sie nach der Bekanntgabe Ihres Wechsels ein befreiendes Gefühl?
Podolski: „Ich habe gelesen, dass ich gestern beim Training befreiter wirkte. Aber das war nicht der Fall. Ich bin durch die Verkündung nicht befreiter. Mein Ziel ist es, dass der FC in der Bundesliga bleibt. Das ist aber nicht nur mein Ziel, sondern das des gesamten Vereins. Dazu müssen wir am Samstag erstmal die Bayern schlagen. Und dann hoffen wir, die beiden Relegationsspiele so zu bestreiten, dass wir in der 1. Liga bleiben.“
Nicht auszuschließen, dass der FC am Samstag direkt absteigt und Sie sich aus dem Stadion verabschieden. Haben Sie Bammel vor einer solchen Situation?
Podolski: „Darüber mache ich mir keine Gedanken. Das Wichtigste ist das Spiel. Was vorher oder nachher geplant ist, weiß ich nicht. Wenn das Spiel losgeht, bin ich bereit für die 90 Minuten.“
Können Sie sich vorstellen, nach Ihrer Zeit in London nochmals zum FC zurückzukehren?
Podolski: „Klar kann ich mir eine Rückkehr vorstellen. Ich habe schon immer gesagt, der FC ist und bleibt mein Verein - egal was passiert. Es ist wichtig, dass der Verein weiter marschiert und nicht gesagt wird: Der Podolski ist weg, jetzt bricht hier alles zusammen. Das ist für den Verein vielleicht auch eine Chance, etwas aufzubauen und mit einem neuen Präsidium nach vorn zu marschieren. Ich hoffe, dass es in den kommenden Jahren bergauf geht - wie es mir damals versprochen wurde.“