Netzer: Nicht alle Clubs für Unternehmen interessant
Berlin (dpa) - Einige Bundesliga-Clubs tragen nach Ansicht von Fußball-Ikone Günter Netzer Mitschuld daran, dass sie wirtschaftlich hinter den Champions-League-Finalisten Bayern München und Borussia Dortmund herhinken.
Diese Vereine „müssen sich vorwerfen lassen, dass sie die großen Unternehmen in ihren Städten nicht für den Fußball begeistern können“, sagte Netzer dem „Tagesspiegel“ (Samstag). Es müsse das erklärte Ziel der Verantwortlichen sein, ihre Vereine zu entwickeln, „um den Unterschied zu Bayern und Dortmund nicht allzu groß werden zu lassen“, so der frühere HSV-Manager.
„Aber da beißt sich meist die Katze in den Schwanz: Einem erfolgreichen Verein schließt man sich gerne an, einem schwächeren lieber nicht.“ Zugleich sieht Netzer das Engagement von Superreichen im Fußball kritisch: „Grundsätzlich ist zu viel Geld im Fußball involviert. Nicht von den Sponsoren her, sondern was das Engagement von Personen betrifft, die sich Vereine als Spielzeug halten“, sagte der frühere Nationalspieler dem Blatt weiter.
Er fügte hinzu: „Da sind die moralischen Grenzen teilweise überschritten.“ Dieses Mäzenatentum sei „sehr gefährlich. Es kann sein, dass diese Leute irgendwann die Lust am Fußball verlieren.“