Neues Schalke dank Neuer - Mainz 05 im Abschwung
Mainz (dpa) - Beim FC Schalke 04 ist das Lachen zurückgekehrt. Drei Siege in der Fußball-Bundesliga und der Champions League innerhalb einer Woche haben die „Königsblauen“ in eine vorweihnachtliche Feststimmung versetzt.
Symbolfigur für den Aufschwung ist Kapitän Manuel Neuer.
Der 24-Jährige war auch beim 1:0 in Mainz mit einem gehaltenen Foulelfmeter der Garant des Erfolgs. Nur die Abwerbungsversuche des FC Bayern München stören die neue Harmonie beim Vizemeister.
„Ich denke, er ist gut beraten, wenn er etwaige Abwanderungspläne zurückschiebt und weiterhin Schalke die Treue hält“, sagte Trainer Felix Magath. Neuer habe sich auf Schalke zu einem Weltklasse-Mann zwischen den Pfosten entwickelt. „So etwas gibt es wohl kein zweites Mal mehr, dass ein Weltklasse-Torhüter, der im eigenen Verein groß geworden ist und früher in der Fan-Kurve gestanden hat, jetzt für die Fans die Kohlen aus dem Feuer holt“, meinte der Schalker Coach.
Der umworbene Neuer scheint nicht abgeneigt zu sein, als gebürtiger Gelsenkirchener seinem Stammclub die Treue zu halten. „Ich gehe davon aus, im nächsten Jahr auch für Schalke zu spielen. Sobald mir der Verein ein Angebot macht, werde ich als erstes mit Schalke reden“, erklärte der Nationaltorhüter, der sich allerdings ein Hintertürchen offenhielt: „Sicher ist aber nichts.“
Matchwinner in Mainz war neben Neuer der Peruaner Jefferson Farfan, der den entscheidenden Treffer erzielte (30. Minute). Zuvor hatte Klaas-Jan Huntelaar einen Foulelfmeter an den Pfosten gesetzt (8.). „Wir waren die deutlich bessere Mannschaft und hätten schon früher mit 2:0 führen müssen. Wir haben das Spiel über weite Strecken bestimmt und kaum etwas zugelassen“, meinte Magath nach dem gelungenen, wenn auch glanzlosen Auftritt.
Freude oder Frust, beim FSV Mainz 05 gestaltet sich die Suche nach der richtigen Gefühlslage schwer. Mit sieben Siegen in den ersten sieben Spielen verzauberte die „Boy-Group“ die Liga. 30 Punkte nach 16 Spielen sind Vereinsrekord im Oberhaus. Das 0:1 gegen Schalke 04 aber war schon die vierte Heimniederlage. Nur neun Punkte gab es aus den vergangenen neun Partien.
„Wir dürfen jetzt nicht jammern. Die Mannschaft hat die Qualität, in den oberen Regionen mitzuspielen“, sagte Präsident Harald Strutz. „Dass wir mit 30 Punkten schwächeln, können nur die sagen, die nach sieben Siegen gedacht haben, wir werden Meister. Aber wir haben immer betont, wir sind Mainz 05. Deshalb können wir stolz sein auf das Erreichte“, betonte Manager Christian Heidel.
Die Leichtigkeit des Spiels ging verloren, der Gute-Laune-Fußball wirkt nur noch verkrampft, die Matchpläne von Trainer Thomas Tuchel greifen zu oft nicht mehr. Äußern konnte sich der 37-jährige Taktik- Fuchs zur jüngsten Pleite nicht. Ein schwerer grippaler Infekt hatte ihm die Stimme genommen.
Sein Personal ging selbstkritisch mit der gezeigten Leistung um. „Das war eindeutig zu wenig“, sagte Sami Allagui. „Symptomatisch war, dass Schürrle den Elfer verschießt und Szalai dann die Latte trifft“, grantelte Christian Fuchs. „Aber“, so der Österreicher, „beim FC St. Pauli müssen wir uns gut verkaufen. Wir wollen ein positives Gefühl mit in die Winterpause nehmen.“