Schalke im Aufwind: 1:0 und Elfer-Drama in Mainz
Mainz (dpa) - Schalke marschiert, Mainz stagniert: Mit einem schmucklosen 1:0 (1:0) beim FSV Mainz 05 hat sich Schalke 04 weiter aus der Abstiegszone der Fußball-Bundesliga entfernt.
Jefferson Farfán traf vor 20 300 Zuschauern im ausverkauften Bruchwegstadion in der 30. Minute zum letztlich souveränen Sieg der „Königsblauen“. Die Gäste konnten sich sogar einen verschossenen Foulelfmeter von Klaas Jan Huntelaar (8.) leisten, auf der Gegenseite vergab André Schürrle (73.) ebenfalls per Strafstoß die Chance zum Mainzer Ausgleich.
Während sich die Mannschaft von Felix Magath vom 15. auf den 10. Platz verbesserte, rutschte Mainz vom dritten auf den vierten Rang ab. So schlecht platziert waren die Rheinhessen zuletzt am ersten Spieltag. Mainz ist gegen Schalke nun schon seit 525 Minuten torlos, verlor zudem vier der letzten fünf Heimspiele. „Wir haben uns den Schneid abkaufen lassen. Wir dürfen uns von unserem Weg nicht abbringen lassen“, urteilte Mainz-Präsident Harald Strutz am „Sky“- Mikrofon und Nico Bungert erkannte: „Unser Spiel war zu langsam.“
Die Gäste zeigten sich mit dem Rückenwind des Gruppensiegs in der Champions League stark verbessert und agierten nun auch in der Bundesliga auswärts ganz anders auf als zuletzt beim 0:5 in Kaiserslautern. „Wir haben hier einen sehr guten Auftritt hingelegt und kaum etwas zugelassen“, sagte Felix Magath.
FSV-Trainer Thomas Tuchel hatte seine Anfangs-Elf im Vergleich zum 1:2 bei Eintracht Frankfurt auf fünf Positionen umgestellt. Sein Schalker Kollege Magath ersetzte nach dem 2:1 in der Champions League bei Benfica Lissabon Kyriakos Papadopoulos durch Farfán. Dieser Wechsel machte sich bezahlt, der Peruaner war überragender Schalker Akteur.
Schon die Anfangsphase hatte es in sich. Chancen auf beiden Seiten und der erste Aufreger in der achten Minute: 05-Verteidiger Christian Fuchs foulte an der Strafraumgrenze fast in Höhe der Grundlinie Farfán, Schiedsrichter Felix Brych (München) pfiff Strafstoß. Alle Mainzer Proteste halfen nichts, dafür stand das Glück den Gastgebern zur Seite. Huntelaar schoss den Ball vom Elfmeterpunkt an den linken Innenpfosten, von dort sprang der Ball an den Rücken von Christian Wetklo und dann ins Aus statt ins Tor. Wetklo, der sich noch lange nicht über den Strafstoß beruhigt hatte, sah danach die Gelbe Karte wegen Reklamierens.
Das Spieltempo ließ etwas nach, Schalke wurde dank der besseren Spielanlage mehr und mehr zur bestimmenden Mannschaft. Die Westfalen standen in der Abwehr kompakt und ließen die Mainzer kaum zur Entfaltung kommen. Zwingende Schalker Torchancen blieben zunächst aus, bis sich nach einer halben Stunde Lukas Schmitz auf links durchsetzte und klug in den Rücken der Mainzer Abwehr passte. Jose Manuel Jurado scheiterte noch im ersten Versuch, doch dann war Farfán zur Stelle und traf aus etwa zehn Metern.
Mit der Führung im Rücken kontrollierte Schalke das Spiel. Mainz entwickelte keinen Zug nach vorn und machte sich selbst das Leben durch Fehlpässe und fruchtlose Dribblings schwer.
Nach einer Stunde setzte Tuchel mit einem Dreier-Wechsel alles auf eine Karte. Auch diese Maßnahme drohte zu verpuffen, bis fast aus dem Nichts Mainz die Chance zum Ausgleich geschenkt bekam. Nach einem Patzer von Christoph Metzelder brachte Manuel Neuer Szalai zu Fall, hielt aber wenig später Schürrles schlecht platzierten Strafstoß. Szalais abgefälschter Nachschuss traf nur die Latte. Die Mainzer blieben bis zum Schluss bemüht, konnten sich aber keine klaren Torchancen mehr erspielen.