Null-Punkte-Clubs unter sich
Düsseldorf (dpa) - Nach dem Negativ-Auftakt des Fußballprojekts 2013/14 streben die Null-Punkte-Clubs der Bundesliga schnellstmöglich nach Positivem.
In den Duellen Eintracht Braunschweig gegen Eintracht Frankfurt und FC Augsburg gegen VfB Stuttgart treffen am dritten Spieltag gleich vier Fehlstarter aufeinander. Für mindestens zwei wird sich somit die Lage am Sonntag also eher noch verschärfen. Misslich ist die Situation auch für Europa-League-Starter SC Freiburg. Vor dem Auftritt bei wiedererstarkten Hoffenheimern stehen die Breisgauer gleichfalls noch ohne Zählbares da.
Keine Punkte, keine Tore: Da ist Augsburgs VfB-Leihgabe Raphael Holzhauser besonders motiviert. „Für mich ist es ein besonderes Spiel“, sagte er und freut sich „riesig“ auf die Auseinandersetzung, in der es für den 20-Jährigen nur eines gibt: „Drei Punkte.“ Im „Kicker“ konterte VfB-Trainer Bruno Labbadia: „Ich bin sicher, dass wir die gewünschten Ergebnisse rasch liefern werden.“
Das 1:2 von Rijeka im Europa-League-Playoff gibt Labbadia nicht recht. Und Mittelfeldmann Christian Gentner hielt nach dem wettbewerbsübergreifend vierten Pflichtspiel hintereinander ohne Sieg fest: „Wir sind derzeit in einem Negativlauf, und den müssen wir schleunigst beenden.“ Frankfurt dagegen holte sich mit dem 2:0 bei FK Karabach Agdam (Aserbaidschan) Selbstvertrauen für den Gang zu Aufsteiger Braunschweig.
Dort gewann Frankfurt in der 2. Liga zuletzt am 7. August 2011 (3:0) - doch beim letzten Erstliga-Aufeinandertreffen an der Hamburger Straße gingen die Hessen am 21. September 1984 mit 0:5 unter. Braunschweig-Coach Torsten Lieberknecht, der sich von Heimkehrer Karim Bellarabi frische Impulse erhofft, machte zuletzt eine „super hohe Qualität im Training“ aus; das allein garantiert aber nichts Zählbares.
Darauf wartet der 1. FC Nürnberg als Gast von Triple-Gewinner Bayern schon lange. Seit März 1992 (3:1) ist der „Club“ in München sieglos. Coach Michael Wiesinger glaubt hiergegen an ein simples Rezept: „Einhundert Prozent geben, die wenigen Räume nutzen und etwas Glück haben.“ Bei den Bayern fiebert 37-Millionen-Euro-Mann Mario Götze seinem Ligadebüt entgegen. Verlieren die Bayern nicht, stellen sie mit dann 28 Begegnungen in Serie ohne Niederlage einen Vereinsrekord auf.
Heftige Kontroversen gibt es in Hamburg. Nach der 1:5-Pleite gegen Hoffenheim griff Investor Klaus-Michael Kühne im „Hamburger Abendblatt“ Trainer Thorsten Fink massiv an. „Mir scheint es so, als ob er die Mannschaft weder richtig führen noch motivieren kann“, meinte Kühne. Und kritisiert auch die Verpflichtung von Sportdirektor Oliver Kreuzer: „Einfach ist diese Aufgabe wirklich nicht. Aber gerade deswegen müsste man einen Top-Mann holen, der dieser Aufgabe gewachsen ist - und eben keinen Drittligamanager.“ Deshalb forderte Kühne, Felix Magath als neuen Präsidenten zu gewinnen.
Der HSV hat vor dem Gang zu Aufsteiger Hertha BSC bereits acht Gegentreffer hinnehmen müssen. Bei Schalke sind es vor dem Auftritt in Hannover schon sieben, bei Tabellenschlusslicht Frankfurt ebenfalls. Konträr stellt sich die Lage in Leverkusen und Mainz dar. Bayer steht gegen Borussia Mönchengladbach saisonübergreifend vor dem achten Sieg nacheinander. Der FSV, der gegen Wolfsburg antritt, hatte mit sechs Punkten aus zwei Spielen die Optimalausbeute.
Und Fast-Absteiger Hoffenheim? Ist noch ungeschlagen, hat 7:3 Tore - und trotzdem Bedenken vor Freiburg. „Er sagt immer, wir sind Außenseiter, und dann vermöbeln die Freiburger ihre Gegner“, sagte 1899-Coach Markus Gisdol über seinen Kollegen Christian Streich.