Derby gegen Augsburg Ohne Müller: Heynckes geht ohne Risiko ins Jahresfinish

München (dpa) - Jupp Heynckes geht kein Risiko ein - schon gar nicht bei Blessuren! Deshalb nimmt der Trainer-Routinier des FC Bayern zum Start in die letzte Hinrunden-Phase der Fußball-Bundesliga auch eine etwas prominentere Ausfallliste in Kauf.

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Neben dem noch länger fehlenden Franck Ribéry werden im Heimspiel gegen den FC Augsburg auch die noch nicht fitten Thomas Müller und Thiago fehlen. „Ich bin ein Trainer, der immer sehr vorsichtig mit verletzten Spielern ist“, begründete Heynckes seine Personalentscheidungen vor der Partie am Samstag (15.30 Uhr). Einfacher wird die Aufgabe dadurch nicht.

Gegen die Augsburger, die „wahnsinnig ehrgeizig, sehr laufstark und aggressiv“ seien, will der wiedererstarkte Serienmeister den achten Sieg im achten Pflichtspiel unter Heynckes einfahren und damit seine beachtliche Form von vor der Länderspielpause bestätigen. Dass die Münchner aus der Rhythmus gekommen sein könnten, das befürchtet Heynckes nicht. „Ich denke nicht, dass das ein Problem sein wird.“

Vielmehr war er froh über die spielfreie Zeit, in der er selbst seine Akkus daheim im Rheinland aufladen konnte und auch einige Spieler regenerierten oder an ihrer Form feilten. Weltmeister Müller etwa gab sein Trainings-Comeback nach einer Oberschenkelverletzung von Ende Oktober. Für ein Pflichtspiel reiche das aber nicht, meint Heynckes: „Ich möchte, dass er einige Tage das Training komplettiert und die Drehzahl erhöht.“ Offen war, ob Müller beim Champions-League-Spiel beim RSC Anderlecht am Mittwoch ein Kandidat für den Kader ist.

Thiago fehle gegen den FCA wegen einer starken Knieprellung und eines Hämatoms. „Auch da bin ich ganz vorsichtig und will nichts riskieren“, sagte Heynckes. Über die Einsätze der angeschlagenen Abwehrspieler Jérôme Boateng und David Alaba wollte der Coach erst nach der letzten Trainingseinheit am Freitagnachmittag entscheiden. Sind die beiden beschwerdefrei, dann rücken sie auch ins Aufgebot.

Trotz der Ausfälle haben die Münchner genug Profis, die es gegen die Fuggerstädter richten sollen, etwa Robert Lewandowski. Der Pole hatte beim 6:0 im Vorjahr drei Tore erzielt und die jüngsten Länderspiele sausen lassen. In der Allianz Arena will er zeigen, auf was sich sein potenzieller baldiger Teamkollege und Positionsrivale Sandro Wagner im Angriff des Münchner Starensembles einzustellen hat.

In dieser Woche war das Interesse der Bayern und des Hoffenheimer Profis an einem Wechsel in der Winterpause bekannt geworden. Die Manager der Teams, Hasan Salihamidzic und Alexander Rosen, verhandeln bereits, wie Heynckes verriet. „Er hat sich sehr gut entwickelt“ sagte Heynckes über den Profi. Weitere Einschätzungen wollte er vor Journalisten nicht abgeben. „Sie müssen sich ein bisschen gedulden.“

Auf Geduld oder Nachsicht dürfen die Münchner am Samstag im Spiel nicht hoffen. „Wir fahren nach München, um eklig zu spielen“, versprach Augsburgs Defensivprofi Philipp Max in der „tz“. Sein Trainer Manuel Baum hatte die Marschrichtung bereits vorgegeben: „Das A und O wird unsere Kernmentalität sein, die wir auf den Platz bringen wollen, Leidenschaft und Aggressivität im Zweikampf.“