Paderborn und Freiburg steigen ab - HSV in Relegation
Berlin (dpa) - Was für ein Drama! Der Abstiegskampf in der Fußball-Bundesliga war an Spannung nicht zu überbieten - und am Ende traf es den SC Paderborn und den SC Freiburg. Der VfB Stuttgart rettete sich durch einen 2:1-Sieg bei den Ostwestfalen.
Hannover 96 schickte die Breisgauer durch einen 2:1-Erfolg im direkten Abstiegs-Duell in die 2. Liga. Der Hamburger SV musste lange zittern. Durch das 2:0 gegen Schalke 04 wurde immerhin der erstmalige Abstieg vorerst verhindert. Als Tabellen-16. muss das Gründungsmitglied der Bundesliga aber wie im Vorjahr in die Relegation gegen den Zweitliga-Dritten. Borussia Dortmund sicherte sich durch das 3:2 gegen Werder Bremen den letzten freien Platz für die Europa League.
DIE ABSTIEGSDUELLE:
SC Paderborn - VfB Stuttgart 1:2 (1:1)
Der „doppelte Daniel“ rettete den VfB Stuttgart vor dem ersten Abstieg aus der Bundesliga seit 40 Jahren. Daniel Didavi (36.) und Daniel Ginczek (72.) trafen für die Schwaben beim 2:1 (1:1) in Paderborn und sorgten für den Sprung von Platz 16 auf 14. Paderborns Bundesliga-Abenteuer ist hingegen nach einer Saison wieder beendet. Auch die versammelte Schornsteinfeger-Gilde brachte den Ostwestfalen kein Glück. Marc Vucinovics (4.) Führungstor hatte nur ganz kurz Hoffnung auf die Relegation gemacht.
Hannover 96 - SC Freiburg 2:1 (1:0)
Der SC Freiburg ist der große Verlierer des letzten Spieltages - Hannover kann nach fünf ganz harten Monaten doch noch aufatmen. Das 1:2 (0:1) durch Tore von Hiroshi Kiyotake (3.) und Pavel Krmas (84./Eigentor) besiegelte trotz des späten Anschlusstores von Nils Petersen (90.+2) den direkten Abstieg der Breisgauer. In Hannover glückte die Rettungsmission durch Trainer Michael Frontzeck mit dem erst zweiten Sieg des Jahres 2015. Spannend war es nach Petersens spätem Tor bis zum Schluss. Bei einem Ausgleich hätte Hannover in die Relegation gemusst.
Hamburger SV - FC Schalke 04 2:0 (0:0)
Die Bundesliga-Uhr in Hamburg tickt weiter - zumindest vorerst. Der Liga-Dino hat durch die Tore von Ivica Olic (49.) und Slobodan Rajkovic (58.) wie im Vorjahr in der Relegation die Chance, im Oberhaus zu bleiben. Noch nach dem Abpfiff in der eigenen Arena wurde gezittert. Ein Freiburger Ausgleich in Hannover hätte den direkten Abstieg bedeutet. Schalke genügte wieder einmal nicht den eigenen Ansprüchen. Eine enttäuschende Saison endete auf Platz sechs. Gewinnt Dortmund den DFB-Pokal, müssen die Schalker sogar noch in die Europa-League-Qualifikation
1899 Hoffenheim - Hertha BSC 2:1 (1:0)
Die Hertha bleibt in der Bundesliga. Den drohenden Absturz auf Platz 16 und damit den Gang in die Relegationsspiele vermieden die Berliner trotz des 1:2 (0:1) in Hoffenheim. Nach den Toren von Antony Modeste (8.) und Firmino (81.) hätte es trotz des eigenen Tores durch Roy Beerens (72.) durchaus noch mal eng werden können. So bleibt für die Hertha Platz 15 und die Rettung nur wegen des besseren Torverhältnisses gegenüber dem Hamburger SV. Für Hoffenheim ging es um nichts mehr. Die Vertragsverlängerung von 1899-Stürmer Kevin Volland bis 2019 bleibt somit die Nachricht des Tages im Kraichgau.
DIE MEISTERZEREMONIE:
FC Bayern München - FSV Mainz 05 2:0 (1:0)
Nach drei Niederlagen in Serie und der Kritik der Konkurrenz zeigte der Meister beim 2:0 (1:0) vor der Titelfeier wieder sein wahres Gesicht. Gegen die schon lange geretteten Mainzer durfte Robert Lewandowski (25.) per Handelfmeter sein Konto auf 17 Saisontore aufstocken. Bastian Schweinsteiger (48.) in seinem 500. Pflichtspiel für den FCB erhöhte für die Münchner. Danach gab's die Meisterschale, Bierduschen und das übliche Partyprogramm.
DAS EUROPA-LEAGUE-DUELL:
Borussia Dortmund - Werder Bremen 3:2 (3:1)
Emotionen und Erfolg zum Klopp-Abschied Teil 1. Der BVB sicherte sich mit dem 3:2 (3:1) Platz sieben und das Startrecht in der Europa League - unabhängig vom Ausgang des Pokalendspiels in einer Woche gegen den VfL Wolfsburg. Shinji Kagawa (15.), Pierre Emerick Aubameyang (17.) und Henrich Mchitarjan (42.) schossen beim letzten Heimspiel unter Jürgen Klopp die Tore. Die Dortmund-Fans feierten den scheidenden Coach. Werder rutschte trotz des ersten Bundesliga-Tores von Seeler-Enkel Levin Öztunali (26.) und dem späten Anschluss von Theodor Gebreselassie (85.) auf Rang zehn.
DIE TORJÄGER-KRÖNUNG:
Eintracht Frankfurt - Bayer Leverkusen 2:1 (2:1)
Der Mann des Tages stand gar nicht auf dem Platz. Der verletzte Eintracht-Stürmer Alex Meier wurde als Zuschauer mit seinen 19 Treffern zum besten Torjäger der Bundesliga gekürt. Seine Kollegen zeigten beim 2:1 (2:1) einen Querschnitt der Saison. Offensivgeist mit Toren von Haris Seferovic (4.) und Alexander Madlung (39.), aber auch eine Einladung an die Konkurrenz, die Karim Bellarabi (6.) zum zwischenzeitlichen Ausgleich nutzte. Ganz so einfach wird das Toreschießen für Bayer als Bundesliga-Viertem im Playoff der Champions League nicht.
DAS SCHAULAUFEN UM PLATZ 2:
1. FC Köln - VfL Wolfsburg 2:2 (1:2)
Eine Woche vor dem Pokalfinale gegen Dortmund holte sich Wolfsburg den inoffiziellen Titel als bester Bayern-Jäger. Luiz Gustavo (8.) und Ivan Perisic (15.) schossen die Tore zum 2:2 (2:1) in Köln. Platz zwei und damit die beste Platzierung nach dem Titel 2009 war dennoch sicher. In der kommenden Saison wird Champions League gespielt. Für Köln ging es nicht mal mehr um einen inoffiziellen Titel. Yuja Osakos (3.) frühe Führung und der Ausgleich durch Slawomir Peszko (61.) bleiben Randnotizen in der Kölner Bundesliga-Geschichte.
Borussia Mönchengladbach - FC Augsburg 1:3 (1:0)
Der FC Augsburg hat sich für eine tolle Saison mit der direkten Qualifikation für die Gruppenphase der Europa League belohnt. Pierre-Emil Højbjerg (72.), Tim Matavz (77.) und Sascha Mölders (90.+5) erzielten die Tore der bayrischen Schwaben beim 3:1 (0:1) in Mönchengladbach und führten den FCA auf Platz 5. Die Hausherren - immerhin beste Rückrundenmannschaft - brachen in der Schlussphase nach dem Platzverweis für Havard Nordtveit wegen einer Notbremse ein. Das Tor von Raffael (35.) war der letzte Treffer einer tollen Borussen-Saison - mit der direkten Qualifikation für die Champions League als Lohn.