Paderborn will die Relegation
Paderborn (dpa) - 2014 rauf, 2015 sofort wieder runter? Der Blick auf die Rangliste der Fußball-Bundesliga vor dem Showdown sagt für den Tabellenletzten SC Paderborn ein klares Ja.
Nur mit einem Erfolg im „Endspiel“ am Samstag gegen den mitgefährdeten VfB Stuttgart kann der Aufsteiger aus Ostwestfalen den direkten Abstieg verhindern. Der zu Fortuna Düsseldorf in die 2. Liga wechselnde SCP-Profi Christian Strohdiek verspricht den Fans: „Wir werden den Weg über die Relegation gehen.“
Aber nicht nur Trainer André Breitenreiter weiß: „Wir haben es nicht mehr in der eigenen Hand. Wir sind auf Schützenhilfe angewiesen.“ Sein Team benötige nun „ein Stück weit die Hilfe von Schalke 04“. Die Königsblauen, bei denen die Paderborner höchst unglücklich 0:1 verloren, müssen beim HSV punkten - nur dann hat der SCP, einen Sieg gegen Stuttgart vorausgesetzt, noch die Chance auf die Playoffs gegen den Zweitliga-Dritten.
„Die Jungs brennen“, sagte Breitenreiter. Auf dem Platz habe sein Team während der gesamten Spielzeit nach dem Aufstieg „das Maximum“ gegeben. Gegen Stuttgart muss Breitenreiter lediglich auf den gelbgesperrten Daniel Brückner verzichten. Ihn ersetzt auf der Linksverteidigerposition Florian Hartherz.
Für den wahrscheinlichen Gang in die 2. Liga machte SCP-Präsident Wilfried Finke, der bei der Mitgliederversammlung im November für drei weitere Jahre antreten will, eines offenbar: „Dann versuchen wir, sofort wieder aufzusteigen.“
Finke schob einen Teil der Ursache für den Sturz auf Rang 18 den Bayern zu. Dem Meister warf er im „Kicker“ (Donnerstag) eine „Völlig-egal-Haltung“ beim 1:2 am Samstag beim Paderborner Abstiegs-Mitkonkurrenten SC Freiburg vor - danach war die Ausgangslage noch schlimmer als ohnehin geworden.
Die Planungen der Paderborner sind längst klar. Sollte der unwahrscheinliche Fall des Drinbleibens eintreten, würde der Etat von aktuell rund 15 Millionen Euro sicher leicht steigen. Bei einem Abstieg würden die Ostwestfalen mit wohl etwa sieben Millionen Euro für die 2. Liga kalkulieren.
Und die Chefcoach-Frage? Beide Seite wiesen darauf hin, dass Breitenreiter einen Kontrakt bis 2016 hat. Die Tendenz ist dennoch unklar. Sollte der Abstieg am Samstag besiegelt sein, gibt es sicherlich andere Vereine, die sich die Dienste des Aufstiegstrainers sichern wollen.
Wer den Paderborner Kader außer Strohdiek verlassen wird, ist angesichts der ungeklärten Klassenzugehörigkeit noch nicht zu prognostizieren. Ersatzkeeper Daniel Lück wird wohl keinen neuen Vertrag bekommen. Zudem laufen die Kontrakte mit Alban Meha, Jens Wemmer, BVB-Leihgabe Marvin Ducksch, Florian Hartherz, Marc Vucinovic und Mirnes Pepic aus. Ob Spieler mit gültigen Verträgen nach einem Abstieg gehen, bleibt abzuwarten.