Pukki: Finnischer Wirbelwind mit Schalke-Virus
Gelsenkirchen (dpa) - Endlich war es so weit. Beim 3:1 gegen den HSV konnte Teemu Pukki erstmals ein Tor vor den eigenen Fans in der Arena bejubeln. Der finnische Wirbelwind fühlt sich pudelwohl auf Schalke.
Pukki fehlt zu seinem vollkommenen Glück nicht viel. „Gut, dass wir in der Umkleide eine Sauna haben. Zweimal die Woche muss das schon sein. Zu Hause in Finnland sauniere ich noch viel öfter“, verriet er im vergangenen November.
Gleich bei seinem ersten Bundesliga-Einsatz in der Startelf des FC Schalke 04 hatte sich der finnische Stürmer mit zwei Toren zum 2:2 in Hannover in den Fokus gespielt und die Herzen der Schalke-Fans im Sturm erobert. Seinerzeit war er noch so zurückhaltend, dass er sich kaum traute, mit den königsblauen Fans in der Kurve ausgelassen zu feiern.
„Ich bin von Natur aus etwas schüchtern. Aber ich verspreche den Fans, dass ich meinen nächsten Doppelpack gebührend mit ihnen feiere“, so Pukki damals. Zwar traf er seitdem nicht mehr doppelt, doch das 1:0 gegen den Hamburger SV (Endstand 3:1) war für den 21 Jahre alten Profi ein weiterer Meilenstein. Erstens traf er per Kopf, zweitens erstmals für Schalke in der Veltins-Arena.
„Ich war selbst erstaunt, dass ich das Tor mit dem Kopf gemacht habe“, gestand der 1,80 Meter große Wirbelwind und strahlte: „Daran habe ich zuerst gedacht, denn das habe ich zum letzten Mal in Helsinki geschafft.“ Auch mit der blau-weißen Party klappte es schon besser. „Es war ein tolles Gefühl vor der Kurve mit den Fans zu jubeln. Ich liebe es, hier zu spielen“, schwärmte Pukki.
Das hatte er schon am 25. August 2011 in Gelsenkirchen bewiesen. Damals noch im Trikot von HJK Helsinki. Mit seinen zwei Treffern beim 2:0 in der finnischen Hauptstadt hatte Pukki Schalke das Leben schon im Playoff-Hinspiel schwer gemacht, im Rückspiel traf er in der Arena nach 20 Minuten zum 1:1 - Schalke drohte in der Europa League das frühe Aus. Am Ende gewann der Revierclub noch 6:1 und zog souverän in die Gruppenphase ein.
Pukki musste nicht lange trauern über das Scheitern mit Helsinki. Schon sechs Tage später war er selbst Schalker. Manager Horst Heldt und der damalige Trainer Ralf Rangnick hatten einen Narren an dem in Kotka geborenen Blondschopf gefressen. Kurz vor Ende der Transferperiode holten sie ihn für 1,5 Millionen Euro aus Helsinki.
Zwar hat der schnelle und wendige Stürmer auf Schalke noch keinen Stammplatz, doch in 13 Ligaspielen traf er schon fünfmal. Keine schlechte Ausbeute für den zehnmalige finnischen Nationalspieler, der erst am Anfang einer womöglich großen Karriere steht. Seine Lieblingsposition sei die „hängende Spitze“, verriet er. Gut möglich, dass er dort ausgerechnet sein großes Idol beerbt. „Schon als Kind habe ich Raúl im Fernsehen gesehen und seine Spielweise bewundert. Jetzt mit ihm in einer Mannschaft zu spielen, ist einfach großartig.“
Beim Achtelfinal-Rückspiel gegen den FC Twente musste Pukki wieder zuschauen. Weil er international in dieser Saison schon für Helsinki am Ball war, darf er im Europacup nicht für die Stevens-Elf auflaufen. So freut er sich schon auf das nächste Bundesligaspiel am Sonntag. „Natürlich werde ich in Kaiserslautern alles tun, um meine Bilanz zu verbessern“, betont der sympathische Profi. „Ich werde hart an mir arbeiten und im Training Gas geben. Für mich ist das Wichtigste, kontinuierlich gute Leistungen zu bringen und so viel Spielzeit wie möglich zu bekommen.“