René Adler steht vor dem Wechsel zum Hamburger SV

Keine Dementis in Leverkusen und Hamburg. Holzhäuser: „Immer noch der beste Torwart.“

Leverkusen. René Adler trainiert. Trainer Rüdiger Vollborn wirft ihm die Bälle zu, bevor das Schusstraining beginnt. René Adler lacht. Es geht aufwärts. Vollborn führt den von seiner Knieverletzung seit langen Monaten Geplagten wieder an das Mannschaftstraining von Bayer Leverkusen heran. „René ist und bleibt der beste deutsche Torwart“, sagt Bayer-Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser fast schwärmerisch, als er am Donnerstag Adler beobachtete. René Adler soll unmittelbar vor der Unterzeichnung eines Vierjahresvertrages beim Hamburger SV stehen. „Ich weiß davon nur aus den Zeitungen“, sagt Holzhäuser. Einen glücklichen Eindruck macht er nicht.

René Adler sagt auch nichts. Dass er geht, ist seit langem klar. Dass es der Hamburger SV sein wird, im Grunde auch. Bayer-Trainer Robin Dutt meint, dass sie ihm in Leverkusen einen emotionalen und würdigen Abschied bereiten wollen. „Ob er sich noch einmal auf die Bank setzt, werden wir in aller Offenheit besprechen“, sagt Dutt. „Bernd Leno ist unsere Nummer eins. Und er wird es bleiben, wenn nicht etwas Unvorhergesehenes passiert.“

Auch Dutt kann zu einem Wechsel nach Hamburg nichts sagen. Dutt sagt zu Transfers ohnehin nie etwas. Dutt sagt aber: „René ist ein erstklassiger Torwart. Das Beste, was es gibt, wenn er fit ist. Es wäre absolut logisch, wenn er zu einem namhaften Verein geht.“

In Hamburg wird noch gemauert. Es gibt trotzdem kaum noch Zweifel, dass der Vertrag schon in den nächsten Tagen unterschrieben werden soll. Wie das Fachmagazin „kicker“ berichtet, soll am Wechsel auch Ausrüster Adidas mitgewirkt haben. Hamburgs Sportdirektor Frank Arnesen verhandelt schon seit Monaten mit Adler und dessen Berater Jörg Neubauer. „Die Entscheidung wird in den nächsten Tagen fallen, wahrscheinlich schon in dieser Woche“, sagte Arnesen der „Hamburger Morgenpost“.

Adler bestritt sein letztes Pflichtspiel am 14. Mai 2011. Im Juli ließ er sich an der Patellasehne operieren. In seiner Karriere hatte der zehnmalige Nationalspieler stets mit Verletzungen zu kämpfen. Seine Vertragsverlängerung bei Bayer scheiterte an zu hohen Forderungen.

Vom Derby beim 1. FC Köln war am Donnerstag aber auch die Rede. „Wenn die mit Lukas Podolski spielen, ist es gut, wenn nicht, ist es noch besser“, sagte Dutt, der immer noch an der 1:4-Niederlage im Hinspiel zu knabbern hat. Dutt weiß, dass der FC nur mit Podolski eine Chance hat, der inzwischen wieder mit der Mannschaft trainiert. „Vielleicht reicht es für 10 oder 15 Minuten“, sagt Podolski. Trainer Stale Solbakken bleibt skeptisch: „Wir können nur hoffen, werden aber kein Risiko eingehen.“