Ribéry & Co: Dauerpatienten auf dem Weg zum Comeback
Berlin (dpa) - Franck Ribéry, Alexander Baumjohann und Niklas Süle haben eins gemeinsam: Sie gehören zu den Dauerpatienten der alten Bundesliga-Saison. Nun steht so mancher Langzeitverletzter vor der Rückkehr, andere müssen sich noch gedulden.
Pechvögel und Hoffnungsträger nach einer Zwangspause:
FRANCK RIBÉRY (FC Bayern München)
Verletzung: Sprunggelenksblessur. Ausfallzeit: Seit März.
Seit quälenden fünf Monaten macht der Franzose eine seiner schwersten Zeiten in acht Bayern-Jahren durch. Und noch ist unklar, wann er diese Phase hinter sich lassen kann. „Er wird zurückkommen, aber ich weiß nicht wann“, sagte Pep Guardiola mal. „Die erste Idee war vier, fünf Tage. Jetzt ist er immer noch verletzt.“ Zum Trainingsbeginn humpelte Ribéry noch mit Krücken und in Gips herum. Beides braucht er inzwischen nicht mehr. Zum Saisonstart fehlt er trotzdem sicher.
HOLGER BADSTUBER (FC Bayern München)
Verletzung: Riss des Oberschenkelmuskels. Ausfallzeit: Seit April.
Die Krankenakte des Nationalspielers nimmt elend lange Ausmaße an. Seit Jahren bremsen ihn immer wieder schwere Verletzungen aus. Bemitleidenswert die vergangene Saison: Badstuber feierte sein Comeback, verletzte sich schon am dritten Spieltag wieder schwer. Er kämpfte sich zurück, wurde zur festen Größe - es folgte die nächste schwere Verletzung. Der Bayern-Defensive würde er gut tun. Ende August soll der Verteidiger wieder eine Alternative werden.
ALEXANDER MEIER (Eintracht Frankfurt)
Verletzung: Patellasehnen-Operation. Ausfallzeit: Seit April.
Am 14. März jubelte Meier zum bisher letzten Mal über ein Tor, bester Bundesliga-Torschütze war er am Ende dennoch. Trainer Armin Veh baut auf seinen Torjäger und ließ ihn das auch im Krankenstand spüren: Er ernannte ihn zum Kapitän. „Er war der Mann für die Eintracht in den letzten zehn Jahren“, begründete Veh. Selbstverständlich wurden das Vereinsidol und die Torjägerkanone auch mit fürs Mannschaftsfoto abgelichtet. Im Teamtraining ist Meier noch nicht dabei. Im Herbst kehrt der Stürmer wohl auf den Platz zurück.
ALEXANDER BAUMJOHANN (Hertha BSC)
Verletzung: Zweiter Kreuzbandriss. Ausfallzeit: Fast zwei Jahre.
Ein Fußball, ein Herz, zwei betende Hände. So übermittelte Baumjohann seine Freude, wieder spielen zu können. Der zweite Kreuzbandriss nacheinander hatte die Berliner vor einem knappen Jahr geschockt. Der Spielgestalter verpasste die gesamte Saison, in zwei Hertha-Jahren kommt er nur auf neun Bundesliga-Einsätze. Nun würde er am liebsten gleich wieder loslegen. Für die Offensive wird er dringend gebraucht. Doch Pal Dardai sieht ihn vorerst maximal als Teilzeitkraft: „Dass er 90 Minuten spielt, das wird noch ein bisschen dauern.“
NIKLAS SÜLE (1899 Hoffenheim)
Verletzung: Kreuzbandriss. Ausfallzeit: Seit Dezember.
Der 19-Jährige war bei Hoffenheim gesetzt, bis er sich verletzt verabschieden musste. Der Innenverteidiger verpasste die Rückrunde und die U21-EM in Tschechien. Nun soll sein Weg weitergehen und ihn in Zukunft auch in Joachim Löws Nationalteam katapultieren. Als „echtes Juwel“ mit „großartiger Mentalität“, lobte ihn Sportdirektor Alexander Rosen. Süles Vertrag wurde gerade bis 2019 verlängert. Er dürfte zum Liga-Auftakt und im DFB-Pokal von Anfang an spielen.
MARTIN STRANZL (Borussia Mönchengladbach)
Verletzungen: Ödem am Kniegelenk. Ausfallzeit: Seit April.
Sportdirektor Max Eberl weiß um die entscheidenden Stützen im Gladbacher Erfolgsmodell: „Es gibt drei bis vier Spieler, die nicht wegbrechen dürften, sonst haben wir ein Problem“, sagte er der „Rheinischen Post“. Einer dieser Leistungsträger ist Kapitän Stranzl. Die Hoffnung, den Abwehrchef zum Pflichtspiel-Auftakt wieder einsetzen zu können, schien sich in der Vorbereitung zu erfüllen. Ende vergangener Woche verletzte er sich jedoch am Fuß. Die Borussia hofft dennoch auf das Comeback des 35-Jährigen zum Saisonstart.