Riesenschritt: Schneider bringt VfB nach vorne

Stuttgart (dpa) - Am Morgen nach dem 1:1 (1:1) gegen Werder Bremen durften die Profis des VfB Stuttgart ausschlafen. Trainer Thomas Schneider war mit der Ausbeute am 8. Spieltag der Fußball-Bundesliga zwar nicht zufrieden, mit der Leistung seiner Mannschaft aber schon.

Die Profis durften sich über zwei trainingsfreie Tage freuen. „Die Art und Weise, wie wir heute performed haben, war richtig gut. Das einzige, was nicht gepasst hat, war das Ergebnis“, sagte Schneider nach seinem fünften Spiel als Bundesligatrainer. Für den vierten Sieg reichte es trotz drückender Überlegenheit zwar nicht. Aber die Entwicklung der Schwaben unter dem Nachfolger von Bruno Labbadia ist offensichtlich.

Serdar Tasci ist weg, Georg Niedermeier noch im Aufbautraining, aber die Abwehr des VfB macht auch mit dem jungen Antonio Rüdiger und Neuzugang Daniel Schwaab in der Innenverteidigung einen wesentlich gefestigteren Eindruck als noch in den ersten Pflichtspielen der Saison. Dazu kommt eine klare Spielidee in der Offensive und eine große Portion Selbstvertrauen aus den bisherigen Auftritten unter Ex-Profi Schneider. „Wir haben in einer kurzen Zeit einen riesen Schritt gemacht“, lobte Kapitän Christian Gentner.

Denn obwohl die 50 410 Zuschauer in der Mercedes-Benz-Arena nach Toren von Martin Harnik (6. Minute) und Nils Petersen (37.) keinen Heimsieg bejubeln durften, waren die meisten von ihnen zufrieden mit ihrem VfB. „Viele Flanken, viele Eckbälle, viele zweite Bälle gewonnen, eng am Mann gewesen - ich kann nichts schlechtes heute sagen“, meinte Mittelfeldspieler William Kvist. „Wir haben auch klug gespielt. Das war wichtig heute, wir haben Geduld gehabt. Leider wurde das nicht belohnt.“

Auch die Gäste aus Bremen lobten die Leistung der Stuttgarter. „Stuttgart ist eine extrem laufstarke Mannschaft, die sind richtig gut drauf momentan und spielen hinten richtig gut raus“, sagte Sportdirektor Thomas Eichin. „Stuttgart hat enorm viel Druck gemacht, ist sehr ballsicher gewesen. Das war für uns wirklich schwer.“

Trainer Robin Dutt war daher hochzufrieden mit dem Auswärtspunkt. „Wir haben schon das ein oder andere Mal Glück gehabt“, sagte er. „Wir stehen am Anfang unseres Weges, da tut ein Punkt in Stuttgart gut.“ Beeindruckt war der Werder-Coach insbesondere von den Standards des Gegners. „Der VfB hat das gemacht, was sie momentan sehr auszeichnet. Hut ab, wenn du so eine Waffe hast, wie die Standardsituationen von Maxim“, lobte Dutt.

Seine Abschiedsworte auf der Pressekonferenz richtete der ehemalige Sportdirektor des Deutschen Fußball-Bundes dann direkt an Schneider: „Thomas, Glückwunsch an dich, ich glaube, das war eine fantastische Arbeit in den letzten Wochen. Ich bin Bremer Trainer und will nicht zu arg loben, aber das sieht nicht schlecht aus.“ Viel Anerkennung also für die Arbeit von Schneider, der aber auch den Blick auf die Fakten richtete: „Was uns fehlt, sind die Punkte.“