Robin Dutt folgt Heynckes
Das 2:0 über Schalke 04 wird bei Bayer fast zur Nebensache. Hinter den Kulissen sind die Weichen gestellt.
Leverkusen. Vielleicht wusste Eren Derdiyok wirklich noch nichts von den Gerüchten. „Wir hoffen, dass er weitermacht. Es macht total viel Spaß, mit Jupp Heynckes zu arbeiten“, sagte der Angreifer von Bayer 04 Leverkusen nach dem 2:0 (2:0) gegen den FC Schalke 04. Der Schweizer selbst (19.) und der Schalker Abwehrspieler Christoph Metzelder mit einem Eigentor (27.) hatten zuvor für den verdienten Erfolg der Werkself gesorgt.
Doch offenbar sind hinter den Kulissen bereits alle Weichen gestellt. Robin Dutt dürfte mit größter Wahrscheinlichkeit ab der kommenden Saison Nachfolger von Heynckes werden. Leverkusens Sportdirektor Rudi Völler wollte zwar noch keine Entscheidung bekanntgeben, teilte in der Halbzeitpause aber mit, dass er sich gemeinsam mit Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser und dem Trainer „am Montag noch zusammensetzt und der Verein dann eine Erklärung herausgeben wird“. Da auch der SC Freiburg diesen Termin für eine Entscheidung bekanntgegeben hat, „passt das ja gut“, sagte Völler.
Ob Jupp Heynckes für zwei Jahre nach München geht oder seine Karriere beendet, ließ er am Sonntagabend noch offen. „Ich muss meiner Mannschaft ein Kompliment machen, die nach den Strapazen der vergangenen Tage so geschlossen und homogen aufgetreten ist“, sagte Heynckes.
Mittlerweile sind es nur noch sieben Punkte, die Bayer vom Ligaprimus Borussia Dortmund trennen. Zumindest ein Hauch von Spannung kommt auf. Heynckes hinterlässt Robin Dutt eine funktionierende, harmonische und spielstarke Mannschaft.
Diese Vorzüge hatte Bayer gegen die Schalker eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Ralf Rangnick ist um seine Aufgabe nicht zu beneiden. „Wir haben lange keinen Zugriff auf das Spiel gefunden“, sagte Schalkes Interimstrainer Seppo Eichkorn. „Leverkusen war klar besser“, gestand auch der neue Schalker Manager Horst Heldt.
Lediglich fünf Punkte trennen die Schalker von der Abstiegszone der Bundesliga. „Es ist sicher nicht so, dass wir beruhigt sein können“, sagte Horst Heldt. Noch am Abend wollte der 41-Jährige Kontakt zu Ralf Rangnick aufnehmen, der sich das Spiel vor dem Fernseher angeschaut hatte. „Dann werden wir mit der Arbeit beginnen“, sagte der Manager.