„Eingeschränktheit“ bei James Sammer: Müller ist die „Seele“ des FC Bayern
München (dpa) - Der ehemalige Münchner Sportvorstand Matthias Sammer hat nach der spektakulären Verpflichtung von James Rodríguez durch den FC Bayern München ein Plädoyer für Thomas Müller gehalten.
„Für mich ist Thomas Müller - mit dem ein oder anderen Spieler auch - die Seele und die Zukunft des FC Bayern. Und das sollte auch der Club verstehen“, sagte Sammer in einem Eurosport-Interview.
Der 49-Jährige fungiert als Experte des TV-Senders, der in der neuen Saison auch 40 Bundesligaspiele übertragen wird. Nach Ansicht Sammers müssten Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge und Präsident Uli Hoeneß vereinsintern auf die Wichtigkeit eines Typen wie Müller einwirken. „Das ist eine ganz wichtige Aufgabe der beiden Führungspersönlichkeiten des Clubs“, erklärte Sammer, der von Mitte 2012 an knapp vier Jahre Sportvorstand beim Rekordchampion war.
Der zunächst für zwei Jahre von Champions-League-Sieger Real Madrid ausgeliehene James ist in der Münchner Offensive ein Konkurrent auch von Müller. Sammer sieht bei dem 26 Jahre alten Kolumbianer James jedoch „eine gewisse Eingeschränktheit“ in der Positionierung auf dem Spielfeld. „Er kann nicht über die Seiten spielen, da fehlt ihm das Tempo“, urteilte der ehemalige Trainer Sammer. Er verortet den WM-Torschützenkönig von 2014 zentral hinter einem Mittelstürmer.
Sammer heißt James „herzlich willkommen“ in der Bundesliga. Er sieht bei dem Wechsel aber auch „viel Brimborium“ wegen der öffentlichen Wirkung, etwa dem großen Interesse in den sozialen Netzwerken. Die sportliche Wertigkeit stehe für ihn aber im Vordergrund, sagte der ehemalige DFB-Sportdirektor. Müller sei besonders nach den Abgängen von Eigengewächsen wie Holger Badstuber, Bastian Schweinsteiger und aktuell Philipp Lahm „eine ganz, ganz wichtige Integrationsfigur“ für die Zukunft des deutschen Rekordmeisters, erklärte Sammer.