Schaaf bleibt vorerst Trainer in Bremen
Bremen (dpa) - Das Trainerdenkmal bröckelt, wird nach neun sieglosen Spielen in Serie aber noch einmal gestützt. Werder Bremen hält an der Trainerinstitution Thomas Schaaf fest. Vorerst zumindest bis zum Auswärtsspiel am Wochenende bei Bayer Leverkusen.
„Thomas Schaaf sitzt in Leverkusen auf der Bank“, bestätigten Clubchef Klaus Filbry und Sport-Geschäftsführer Thomas Eichin.
Dies ist offenbar das Ergebnis gleich mehrerer Krisensitzungen am Wochenende nach dem als Desaster empfundenen 0:3 gegen Wolfsburg. „Wir haben am Samstagabend mit Thomas zusammen gesessen. Gestern auch, heute auch. Wir haben die Situation analysiert. Auch wie wir uns für das Leverkusen-Spiel am besten präparieren“, berichtete der genervt wirkende Eichin.
Der spielerische Offenbarungseid gegen Wolfsburg hatte die Abstiegssorgen zwar nicht vergrößert - der Abstand auf den Relegationsrang beträgt immer noch fünf Punkte - wohl aber die Krise verschärft und die Stimmung verschlechtert. Auffallend gereizt beantworteten Eichin und Filbry die Fragen zu Schaafs Zukunft.
Nicht wenige sehen Schaaf nach knapp 14 Jahren als Bremer Chefcoach am Ende. Spätestens nach einer weiteren Pleite in Leverkusen und wenn die Konkurrenz den Abstand verringert. Dies wies Eichin indes zurück. Von einem „Ultimatum“ könne keine Rede sein. „Wir sind sicher, dass wir mit Thomas Schaaf am besten aus dieser Situation heraus kommen. Ich bin sicher, dass die Mannschaft eine Reaktion zeigen wird.“ Und wenn nicht?
Eine Jobgarantie über das Leverkusen-Spiel hinaus gaben Filbry und Eichin nicht ab, weshalb das mit dem angeblichen Nicht-Ultimatum so eine Sache ist. „Ich diskutiere nicht über Dinge, die irgendwann anstehen“, sagte Eichin dazu nur. Ob Schaaf doch noch Otto Rehhagel, der zwischen 1981 und 1995 etwas mehr als 14 Jahre lang Werder trainierte, als dienstältesten Bremer Coach einholen wird, ist momentan zumindest also trotz der Bekenntnis am Montag fraglich. Einige Medien spekulierten schon, das spätestens im Sommer Schluss sein könnte für Schaaf. „Die Frage, was im Sommer ist, was im Winter und was 2014 ist, darüber rede ich nicht“, meinte Eichin.
Reden wollte auch Schaaf nicht. Stattdessen zog er vor dem möglicherweise für seine Zukunft entscheidenden Wochenende die Zügel an. Am sonst freien Montag musste sein Team ran. Schon am Sonntag hatte der 51-Jährige den gesamten Kader bei Intervallläufen über den Platz gescheucht.