Siegloser Verbeek setzt auf Nürnberger Trotzreaktion
Nürnberg (dpa) - Gertjan Verbeeks dritte Chance wartet in Mönchengladbach. Nach zwei vergeblichen Anläufen will Nürnbergs neuer Trainer nun beim in fünf Heimspielen fünfmal siegreichen Team vom Niederrhein endlich den ersten Saisonsieg für seinen Club in der Fußball-Bundesliga einfahren.
„Uns ist auch klar, dass wir in den nächsten Partien punkten müssen“, sagte der Niederländer vor dem Auftritt am Samstag und kommentierte blumig: „Wir müssen Mut und Herz zeigen. Ich verstehe Fußball so, dass du immer die Initiative ergreifen musst. Immer, also auch am Samstag.“
Die Franken sind inzwischen auf einen Abstiegsrang abgerutscht - und warten als einziges Team der Liga noch immer auf den ersten Dreier. „Es ist nicht alles schlecht, aber es muss besser werden, sonst steigen wir ab“, warnte Verbeek. Gegen die Borussen erwartet der 51-Jährige ein rasantes Spiel und setzt auf die Nervenstärke, die er bei seiner Equipe erkannt haben will: „Sie hat eine gute mentale Stärke, es kommt schließlich nicht von ungefähr, dass sie bei fünf ihrer sieben Unentschieden einen Rückstand wettgemacht hat.“
Nicht zur Verfügung steht Mittelfeldspieler Robert Mak, der nach einem Schlag auf den Knöchel im Training fehlte. „Er war die ganze Woche nicht fit. Und wer nicht fit ist, kann nicht spielen“, befand Verbeek. Dagegen reist Offensivkraft Alexander Esswein nach überstandener Verletzung mit nach Gladbach - und könnte helfen, die zuletzt so schwache Offensive zu beleben. Denn auch fast einen Monat nach der Trennung von Verbeeks Vorgänger Michael Wiesinger fehlen dem neunmaligen deutschen Meister vor allem die Erfolgserlebnisse.
Der Mut, den das 1:1 in Stuttgart zum Einstand des Niederländers vor zwei Wochen gemacht hatte, ist spätestens durch das deprimierende 0:3 gegen Freiburg vergangenen Samstag wieder verflogen. Verbeek hat trotzdem positive Nebenerscheinungen ausgemacht. „Die Mannschaft hat Etliches von dem umgesetzt, was wir einstudiert hatten. Sie hat höher verteidigt, das Spiel mitunter mit hohem Tempo aufgebaut und gutes Pressing betrieben“, sagte er dem „Kicker“.
Für den Premieren-Dreier in dieser Saison hat das allerdings bisher noch längst nicht gereicht. Auch, weil die Chancenverwertung gegen Freiburg unterirdisch war. Nicht zuletzt deshalb weiß Verbeek wie alle anderen Nürnberger: „Wir müssen besser werden.“