KFC Uerdingen KFC Uerdingen trennt sich von Trainer Wiesinger - Krämer kommt

Der KFC Uerdingen wechselt den Trainer. Nach dem Spiel in Essen geraten Club-Boss Ponomarev und Wiesinger aneinander.

Die Zeit von Michael Wiesinger (l.) beim KFC ist abgelaufen, die von Stefan Krämer beginnt.

Foto: Fotos: Dünhölter/dpa

Krefeld. Der KFC Uerdingen hat am Donnerstag auf den Stotterstart ins Jahr 2018 reagiert, die Notbremse gezogen und Trainer Michael Wiesinger entlassen. Drei Unentschieden in drei Ligaspielen — das war zu wenig für die Ambitionen des Clubs. Ein Eklat nach dem Spiel in Essen in der KFC-Kabine zwischen Vorsitzendem Mikhail Ponomarev und Trainer Wiesinger beförderte das Ende der Zusammenarbeit. So darf man dann auch den Satz in der gestrigen Presseerklärung deuten, in der es heißt: Über weitere Details haben beide Seiten Stillschweigen vereinbart.

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Die obligatorische Pressekonferenz am Donnerstag vor dem Spiel am Samstag in Rödinghausen wurde am Mittag eiligst abgesagt. Schließlich gab es anderes zu regeln. Der Neue stand schon vor der Türe an der Geschäftsstelle — Stefan Krämer. Der 50-Jährige der am Freitag der nächsten Woche Geburtstag hat, trainierte bis Oktober 2017 Drittligist Rot-Weiß Erfurt, musste nach drei Niederlagen in Folge und dem Abrutschen auf den letzten Tabellenplatz beim Drittligisten gehen. KFC-Vorsitzender Mikhail Ponomarev sagt: „Stefan Krämer stand schon länger auf unserer Liste. Allerdings hatte sich bislang nie die Gelegenheit zu einer Zusammenarbeit ergeben. Das ist jetzt anders.“ Krämer führte einst Arminia Bielefeld von der dritten in die 2. Liga, trainierte zudem Energie Cottbus.

Der Club dankte Wiesinger für die Arbeit und das Engagement, ebenso wie für den sehr guten Start in der Regionalliga West. KFC-Präsident Mikhail Ponomarev: „Wir sind dennoch übereingekommen, dass es zum gegenwärtigen Zeitpunkt besser ist, einen anderen Weg einzuschlagen.“

Das vereinbarte Stillschweigen auch über die Vorgänge nach dem kuriosen 2:2 am Dienstag bei RW Essen beschreibt folgende Geschichte: Ponomarev sei sichtbar erbost nach dem Spiel in die Kabine gegangen. Habe sich Mannschaft und einzelne Spieler vorgeknöpft. Er soll dabei auch ein Ergebnis von 0:2 genannt haben. Personen, die nicht namentlich genannt werden wollen, erzählen, der Club-Boss habe Spieler nachgeäfft. Trainer Wiesinger habe sich dann schützend vor Spieler und Mannschaft gestellt. Daraufhin befeuerten der Club-Vorsitzende und der Trainer lautstark weiterhin ihre jeweilige Sicht auf Lage und Dinge. Und das alles, so wird es beschrieben, mit einem Club-Boss in bierseliger Laune. Ponomarev habe sich am Tag danach für den Vorgang entschuldigt, zu retten war indes nichts mehr mit Wiesinger.

In der Aufarbeitung der sportlichen Misere und dem was kommen wird, informierte Vorstandskollege Nikolas Weinhart am Donnerstag die Spieler über den Trainerwechsel. Da heißt es: „Hallo Jungs, der Verein hat sich entschlossen, die Trainerposition neu zu besetzen. Das Training findet wie geplant Morgen um 14 Uhr statt, danach geht es direkt ins Hotel nach Rödinghausen. Wir fahren morgen mit dem gesamten Kader also inklusive verletzter Spieler.“

Kennenlernen lautet die Devise — in einem Prozess, in dem alsbald die sportliche Wende herzuführen ist. Morgen in Rödinghausen. Am Mittwoch kommt dann Rhynern in die Grotenburg zum Nachholspiel und dann steigt das Spitzenspiel gegen den Konkurrenten Viktoria Köln — wenn es dann noch eines ist. Und welche Perspektiven sich dem Club dann noch bieten.