1:1 - Last-Minute-Tor rettet Augsburg wichtigen Punkt

Bremen (dpa) - Das war nichts für schwache Nerven: Mit der letzten Aktion der Partie traf Verhaeg zum 1:1 bei Werder Bremen und verhinderte das Abrutschen seines Teams auf den Relegationsplatz 16. Die Bremer indes büßten wichtige Punkte im Kampf um die Europa-League-Qualifikation ein.

Mit einem Dusel-Tor in buchstäblich letzter Sekunde hat Paul Verhaegh die Chance des FC Augsburg auf den Verbleib in der Fußball-Bundesliga gesteigert. In der zweiten Minute der Nachspielzeit war der Abwehrspieler zum 1:1 (0:0) bei Werder Bremen zur Stelle und sorgte dafür, dass der zum fünften Mal in Serie unbesiegt gebliebene Aufsteiger einen ebenso wichtigen wie glücklichen Punkt holte. Denn vor 40 208 Zuschauern hatte Werder nach dem ersten Bundesliga-Treffer von Youngster Niclas Füllkrug (61.) schon wie die sichere Sieger ausgesehen. Mit der letzten Aktion des Spiels büßten die mit einer Not-Elf angetretenen Hanseaten aber doch noch wertvolle Zähler im Kampf um die Europa-League-Teilnahme ein.

Thomas Schaaf wollte seinen Jungspunden hinterher dennoch keinen Vorwurf machen. „Die Mannschaft hat sich der schwierigen Situation gestellt und versucht, das Beste herauszuholen. Die gute Leistung in der zweiten Halbzeit war der Beweis“, lobte der Bremer Trainer. Sein Kollege Jos Luhukay war natürlich zufrieden mit dem Teilerfolg und der Moral seiner Truppe. „Das war heute ein Happy End, womit man nicht mehr rechnen konnte. Für uns ist jeder Punkt wichtig, um in der Klasse zu verbleiben“, stellte der Augsburger Coach fest.

Ohne ein Dutzend Leistungsträger, darunter der verletzte Torhüter Tim Wiese und der gesperrte Torjäger Claudio Pizarro, versuchte die Bremer Not-Elf dem jüngsten Abwärtstrend entgegenzuwirken. Doch die „Jugend-Auswahl“ mit einem Altersschnitt von 22,7 Jahren tat sich gegen den zuletzt aufstrebenden Aufsteiger außerordentlich schwer. Die ohne den am Oberschenkel verletzten Ex-Bremer Torsten Oehrl angetretenen Augsburger machten die Räume schnell und geschickt zu und den Hanseaten das Leben schwer, die zunächst nur durch Markus Rosenbergs Fernschuss (29.) eine nennenswerte Chance verbuchten.

Die besten Einschussmöglichkeiten boten sich in dieser Phase dem FCA. Als die Bremer den Ball im Aufbauspiel mal wieder verloren, stand Stephan Hain frei vor Sebastian Mielitz. Der für Oehrl ins Team gekommene Stürmer konnte den stark reagierenden Werder-Keeper aber nicht überwinden (27.). Dann tauchte Ja-Cheol Koo (35.) frei vor Mielitz auf, diesmal passte Aleksandar Ignjovski auf und klärte Koos Lupfer vor der Linie. Dennoch verabschiedeten Werders Fans ihre Elf nach der langweiligen Halbzeit mit Pfiffen in die Pause.

Nach dem Wechsel war dem Bremer Spiel nicht mehr anzumerken, dass dieses Team nicht eingespielt ist. Im Gegenteil: Dank verbesserter Einsatzbereitschaft und klareren Aktionen lief es bei den Hanseaten in der Offensive besser. Zweimal versprühte Füllkrug (47./49.) bei seinem Startelf-Debüt schon kurz nach dem Wiederanpfiff Torgefahr, doch weder sein Kopfball, noch sein Schuss fand den Weg ins Tor. Nach gut einer Stunde machte er es dann aber besser, als er mit einem satten Schuss aus 20 Metern Simon Jentzsch überwinden können. „Ich konnte nicht mehr aufhören zu jubeln und bin einfach in die Fan-Kurve gerannt - ein überragendes Gefühl“, meinte der 19-Jährige hinterher.

Die nun längst nicht mehr so auffällig agierenden Gäste hatten in dieser Phase im Vorwärtsgang kaum zwingende Aktionen zu bieten. Coach Jos Luhukay versuchte, mit der Hereinnahme von Sascha Mölders, Tobias Werner und Jan-Ingwer Callsen-Bracker die Offensive zu stärken - und wurde spät dafür belohnt. Als Werder-Keeper Mielitz klären wollte, schoss er Verhaegh an, der zum ersten Mal im Oberhaus erfolgreich war. Danach wurde die Partie gar nicht erst wieder angepfiffen.

Spieldaten:

Ballbesitz in %: 53,4 - 46,6

Torschüsse: 17 - 15

gew. Zweikämpfe in %: 52,9 - 47,1

Fouls: 19 - 15

Ecken: 4 - 6

Quelle: optasports.com