Herber Rückschlag für „Lilien“ 1:6-Desaster gegen Köln: Schlusslicht Darmstadt geht unter
Darmstadt (dpa) - Nach einer deftigen Heimpleite schlittert der SV Darmstadt 98 weiter Richtung Abstieg. Gegen den 1. FC Köln gingen die „Lilien“ mit 1:6 (0:3) unter.
Die Kölner dagegen dürfen sich nach einer starken Leistung und mittlerweile fünf Spielen ohne Niederlage berechtigte Hoffnungen machen, in der kommenden Saison erstmals seit 1992 wieder am Europapokal teilzunehmen.
Dank eines Eigentores von Aytac Sulu (32. Minute) sowie der Treffer von Yuya Osako (37./72.), Anthony Modeste (42.), Milos Jojic (85.) und Artjoms Rudnevs (89.) kam der FC vorerst bis auf einen Punkt an Platz sechs heran. Das Darmstädter Tor am mit 17 400 Zuschauern abermals ausverkauften Böllenfalltor schoss Neuzugang Sidney Sam in der 66. Minute per Foulelfmeter.
„Logischerweise sind wir sehr zufrieden mit dem Spiel“, sagte Kölns Coach Peter Stöger und lobte vor allem den starken und an vier Toren beteiligten Japaner Osako: „Zu ihm sage ich nur ein Wort: gut!“
Die „Lilien“ blieben dagegen auch im zweiten Spiel unter ihrem neuen Trainer Torsten Frings sieglos. Da war es nur ein schwacher Trost, dass der Mannschaft mit dem Tor von Sam der erste Treffer nach 601 torlosen Minuten gelang. „Bis zum Eigentor war ich sehr zufrieden. Das Eigentor hat uns dann das Genick gebrochen“, sagte Frings.
Mit den beiden Neuzugängen Sam und Terrence Boyd in der Startformation spielten die „Lilien“ ordentliche 30 Minuten und hatten durch Jerome Gondorf (24.) eine Riesenchance zur Führung. Doch Köln nutzte mit Ruhe und Abgeklärtheit die Schwächen in einer völlig indisponierten Darmstädter Hintermannschaft und machte innerhalb von zehn Minuten schon vor der Halbzeit alles klar.
Das 0:1 per Eigentor fiel aus Darmstädter Sicht noch sehr unglücklich, weil die „Lilien“ gerade erst einen gefährlichen Freistoß ihres früheren Kollegen Konstantin Rausch abgewehrt hatten und Sulu anschließend eine Flanke von Pawel Olkowski ins eigene Tor lenkte. Beim 0:2 und 0:3 aber trafen die Kölner jeweils wie im Training, Gegenwehr gab es kaum.
Glück hatten die Kölner nur in der 38. Minute, als ihr Torjäger Modeste Darmstadts Kapitän Aytac Sulu bei einem Laufduell im Gesicht traf - eine Szene, die Kontroversen auslöste. Für Stöger war es ein normaler Zweikampf. Dem widersprach Frings entschieden: „Für mich eine klare Rote Karte. Das war kein Losreißen, sondern ein rechter Schwinger.“ Vier Minuten später schoss Modeste sein 14. Saisontor.
Zur Pause wechselte Frings, brachte für Offensivmann Jan Rosenthal Verteidiger Artem Fedetzki und zog Sam auf die 10er-Position. Der Anschlusstreffer von Sam weckte noch einmal Hoffnungen, mit Antonio Colak kam danach noch ein weiterer Darmstädter Stürmer ins Spiel. Doch mitten in die „Jetzt geht's los“-Rufe der Fans schoss Osako das entscheidende 1:4. Danach wurde es richtig bitter für die Gastgeber.