2:1 gegen Mainz: Nürnberg jubelt dank Nilsson
Nürnberg (dpa) - Beim Blick auf die Statistik konnte es Thomas Tuchel immer noch nicht so recht glauben. „Es gibt keine einzige Kategorie, die wir verloren haben. So ein Spiel kann man eigentlich nur im Fußball verlieren“, klagte der Coach des FSV Mainz 05 nach dem 1:2 (0:0) beim 1. FC Nürnberg.
Mit seinem ersten Bundesliga-Doppelpack hatte „Club“-Abwehrspieler Per Nilsson (54. Minute/69.) den Sieg der Franken perfekt gemacht. Für die Gäste, bei denen Torjäger Adam Szalai einen Foulelfmeter verschoss, traf allein Nicolai Müller (60.).
„Jeder weiß, dass Mainz besser war. Aber wenn wir wie heute kein schönes Spiel machen, dann geht es eben über unsere Standards. Und so haben wir das Spiel gewonnen“, sagte Innenverteidiger Nilsson und freute sich über den schmeichelhaften Erfolg, durch den die Franken nun sogar von Europa träumen dürfen. Dagegen mussten die Gäste einen Rückschlag im Kampf ums internationale Geschäft hinnehmen.
„Bei den Standards waren wir heute eiskalt“, lobte „Club“-Trainer Michael Wiesinger sein Team, das nun schon seit neun Partien in Serie ohne Niederlage ist. In der Tabelle fehlen dem „Club“ nur noch vier Punkte vom sechsten Platz. „Zwei Standards, zwei Tore, das war der Knackpunkt. Wir waren vorne zu uneffektiv. Da müssen wir uns selbst an die Nase packen“, gab Mainz-Torschütze Müller zu.
Denn schon in der ersten Minute verpassten die Gäste vor 35 082 Zuschauern die Führung. Szalais Versuch aus kurzer halblinker Distanz klärte Club-Keeper Raphael Schäfer zur Ecke. Szalai war auch der Protagonist bei den beiden weiteren Chancen der in der ersten Hälfte spielbestimmenden Mainzer. Mit einem Distanzschuss (25.) zwang er Schäfer zu einer Glanzparade, kurz danach legte er Müller auf. Der Offensivkollege ließ Schäfer aussteigen, wurde aber von Javier Pinola geschubst: Elfmeter. Mit einem strammen Rechtsschuss verfehlte Szalai das Tor: „Das ist sehr bitter, dass ich den nicht reingemacht habe.“
Neben Lücken, die die Franken den Mainzern immer wieder boten, brachte die Wiesinger-Elf im Gegenzug nämlich nach vorne erstmal nichts zustande. Die Mannschaft konnte Gäste-Keeper Christian Wetklo nicht einmal ernsthaft prüfen.
Dabei hätten auch die Hausherren vor Selbstbewusstsein von Beginn an strotzen müssen: Ebenso wie der FSV waren sie bis zum Anpfiff der Partie seit acht Spielen ungeschlagen - zu Hause sogar seit zehn Partien ohne Niederlage. Die letzte datiert vom 29. September mit einem 0:2 gegen den VfB Stuttgart.
Auch nach dem Seitenwechsel änderte sich zunächst nichts. Bis zu einem Freistoß von der rechten Seite für die Nürnberger. Standard-Spezialist Hiroshi Kiyotake nahm Maß und zirkelte den Ball in den Mainzer Strafraum, wo 1,90-Meter-Mann Nilsson die erste Chance der Nürnberger nutzte. Lange hielt der Vorsprung nicht: Nach Vorlage des emsigen Jan Kirchhoff lupfte Müller den Ball über Schäfer.
Die Partie verflachte wieder, bis erneut Kiyotake den Ball zurechtlegte. Diesmal für eine Ecke von der linken Seite. Wieder fand er in Nilsson den Abnehmer, diesmal mit dem Fuß.
Spieldaten:
Ballbesitz in %: 32,5 - 67,5 Torschüsse: 5 - 12 gew. Zweikämpfe in %: 50 - 50 Fouls: 16 - 12 Ecken: 2 - 6
Quelle: optasports.com