2:1 gegen St. Pauli: Gekas erlöst die Eintracht

Frankfurt/Main (dpa) - Torjäger Theofanis Gekas hat Eintracht Frankfurt wieder zum Leben erweckt. Der Grieche erzielte beim mühevollen 2:1 (1:1) gegen den ebenfalls abstiegsbedrohten FC St. Pauli beide Tore und sorgte damit für den ersten Rückrundensieg der Hessen in der Fußball-Bundesliga.

Trainer Michael Skibbe könnte das Ende der Torflaute von Gekas nach 675 Minuten den Job retten. „Wir haben uns ein ganz klein wenig Luft verschafft, trotzdem sind wir noch mittendrin. Das wird ein harter Kampf“, sagte Skibbe nach dem Duell der beiden torärmsten Mannschaften der Liga. Gekas traf in der 34. Minute mit einem verwandelten Foulelfmeter zum 1:0 und erlöste seine krisengebeutelte Mannschaft mit einem Treffer in der 77. Minute. Vor 50 500 Zuschauern in der Commerzbank Arena hatte Charles Takyi für den zwischenzeitlichen Ausgleich gesorgt (42.).

Die Hamburger holten aus den letzten fünf Spielen keinen einzigen Punkt und blieben auf Relegationsplatz 16. „Wir werden trotzdem den Kopf oben behalten und weiterhin an unsere Chance glauben“, sagte Trainer Holger Stanislawski. „Ich glaube, dass wir das Spiel heute nicht verlieren dürfen. Wir haben heute eine sehr starke erste Halbzeit gespielt.“

Skibbe hatte in der Not seinen kompletten Angriff aufgeboten: Die in dieser Saison noch torlosen Ioannis Amanatidis und Martin Fenin stürmten neben Torjäger Gekas. Für den verletzten Kapitän Patrick Ochs rückte US-Nationalspieler Ricardo Clark ins Team.

St. Pauli musste ohne seine komplett verletzte Vierer-Abwehrkette um Fabio Morena auskommen, versteckte sich aber nicht und versuchte die verunsicherte Eintracht von der ersten Minute an unter Druck zu setzen. Jedenfalls wirkten die Hamburger weit weniger nervös als die Eintracht-Profis, die sichtlich Mühe im Spielaufbau hatten. In der 24. Minute spielten die Gäste erstmals einen Konter blitzsauber aus: Torhüter Ralf Fährmann rettete in höchster Not gegen Dennis Daube und dann gegen Takyi.

Drei Minuten später spielte Innenverteidiger Maik Franz einen Querpass völlig unbedrängt ins Aus - bezeichnend für die desolate Verfassung der Frankfurter nach zuvor fünf Heimspielen ohne Torerfolg. Selbst die erfahrenen Amanatidis und Fenin hatten auffallend mit sich selbst zu kämpfen. Ein Foul im Strafraum von Daube an Gekas ließ dann die Eintracht-Fans jubeln: Der Grieche schnappte sich den Ball und verwandelte den Strafstoß sicher zum 1:0.

In der 40. Minute herrschte erneut helle Aufregung vor dem Pauli-Tor: Alexander Meier staubte nach einem Gekas-Schuss ab. Keeper Thomas Kessler bekam den Ball erst hinter der Linie zu fassen, doch Schiedsrichter Günter Perl (Pullach) verweigerte dem Treffer die Anerkennung. Fast im Gegenzug legte Franz Gerald Asamoah. Der Freistoß des agilen Takyi wurde von Georgios Tzavellas abgefälscht - 1:1 zum Entsetzen der Eintracht.

Nach der Pause agierten die Gastgeber weiterhin hektisch und hatten zum Teil haarsträubende Ballverluste. Die Eintracht hatte wenig zu bieten, obwohl St. Pauli kaum noch den Vorwärtsgang einlegte. Erst Gekas erlöste die Frankfurter mit seinem 16. Saisontreffer, als sein Bewacher Markus Thorandt ausrutschte. „Wir waren sehr nervös und ich bin sehr erleichtert über die drei Punkte“, meinte Frankfurts Vorstandsvorsitzender Heribert Bruchhagen nach dem Spiel sichtlich gezeichnet von der nervenaufreibenden Partie.