BVB trotz 0:1 in Hoffenheim gelassen

Sinsheim (dpa) - Borussia Dortmund kann doch noch verlieren. Nach dem 0:1 (0:0) bei 1899 Hoffenheim standen die Spieler des souveränen Tabellenführers der Fußball-Bundesliga erstmals seit dem 18. Dezember 2010 wieder mit leeren Händen da.

Die erste Niederlage in diesem Jahr und insgesamt dritte Saisonpleite sorgte angesichts eines weiterhin satten Polsters auf die Verfolger jedoch kaum für Aufregung im BVB-Lager. „Wir verlieren nach Siegen nicht den Blick für das Wesentliche und tun dies natürlich auch nicht nach einer Niederlage. Fußballerisch haben wir ein paar Fehler gemacht, das ist absolut menschlich. Aber die Mannschaft hat kein Einstellungsproblem offenbart“, sagte Dortmunds Trainer Jürgen Klopp.

Vor 30 150 Zuschauern traf Vedad Ibisevic in der 63. Minute zum umjubelten Siegtreffer für die Hoffenheimer, die sich mit 36 Punkten von der Abstiegszone absetzten. „Ich denke, das war heute der Klassenerhalt. Wir haben eine tolle Laufbereitschaft gezeigt und waren in den Zweikämpfen präsent“, lobte TSG-Coach Marco Pezzaiuoli sein Team.

Der BVB musste wie in der Vorwoche auf Innenverteidiger Mats Hummels verzichten, der an Rückenbeschwerden wegen eines eingeklemmten Nervs laboriert. Für ihn rückte Felipe Santana ins Abwehrzentrum. Dem Brasilianer bot sich bei einem Vorstoß in der 8. Minute die erste Chance des Spiels, doch er verstolperte die Kugel frei vor Hoffenheims Torwart Tom Starke.

Der 29-Jährige bekam in seinem 50. Bundesligaeinsatz zunächst wenig zu tun, avancierte später aber zum großen Rückhalt der Gastgeber. Die verengten geschickt die Räume und erstickten das gefürchtete Kombinationsspiel des Tabellenführers damit im Keim. Ansonsten beschränkte sich die TSG, bei der der gesperrte Peniel Mlapa sowie der verletzte Andreas Ibertsberger fehlten, fast ausschließlich auf die Defensive.

Erst nach Wiederbeginn legte Hoffenheim seine Zurückhaltung ab und kam durch Ibisevic (47.), der BVB-Keeper Roman Weidenfeller zu einer Glanzparade zwang, zur ersten Möglichkeit. Die Partie nahm nun mehr Fahrt auf, weil auch Dortmund zielstrebiger agierte. Marcel Schmelzer (54.) hätte die Bemühungen fast mit der Führung belohnt, doch Starke lenkte den Schuss des Linksverteidigers mit einem Reflex um den Pfosten. Wenig später strich ein 25-Meter-Schuss von Antonio da Silva, der kurz vor der Pause für den an der Schulter verletzten Sven Bender gekommen war, knapp über das Gehäuse.

Den Volltreffer des Spiels landeten dann jedoch die Hoffenheimer. Kapitän Andreas Beck tankte sich auf rechts durch, die mustergültige Hereingabe schob Ibisevic zu seinem siebten Saisontreffer ein. Der Rückstand hinterließ bei den Gästen Wirkung. Zwar blieb Dortmund am Drücker, agierte dabei aber zunehmend planlos. „Wir haben es nicht geschafft, den entscheidenden Punch zu setzen“, sagte Klopp.

Die TSG, die zuletzt beim 0:2 in Mönchengladbach bitter enttäuscht hatte, bot ihre beste Leistung in der Rückrunde und verdiente sich den Erfolg mit Leidenschaft und Kampfgeist. Am Ende waren die Hausherren dem 2:0 näher als die Gäste dem Ausgleich, doch Ibisevic (87.) traf nur die Latte. In der Schlusssekunde rettete Starke dann den Sieg gegen Dortmunds Torjäger Lucas Barrios.