3:3 in Hoffenheim: Last-Minute-Tor gegen SC Freiburg

Sinsheim (dpa) - Der SC Freiburg ist in der Fußball-Bundesliga wieder durch ein Last-Minute-Tor um den Sieg gebracht worden. Die Mannschaft von Trainer Christian Streich kam vier Tage nach dem unglücklichen späten Ausgleich gegen Hertha BSC im Baden-Derby bei 1899 Hoffenheim nur zu einem 3:3 (1:2).

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Freiburgs Mittelfeldspieler Julian Schuster empörte sich nach dem Abpfiff über die Schiedsrichter und die seiner Ansicht nach übermäßig langen Nachspielzeit: „Es kann nicht sein, so einen Einfluss auf das Spiel zu nehmen! Warum vier Minuten? Für was denn? Wir haben immer die Klappe gehalten, aber irgendwann ist gut.“

Der Sportclub hatte am Dienstagabend nach einem Doppelschlag von Mike Frantz (31. und 33. Minute) und einem Elfmetertor von Vladmir Darida (75.) bereits mit 2:0 und 3:2 geführt. Vor 24 872 Zuschauern in der Sinsheimer Rhein-Neckar-Arena trafen Tarik Elyounoussi (44.), Sebastian Rudy (63.) und Yannik Vestergaard in der dritten Minte der Nachspielzeit für die Gastgeber. Die TSG blieb auch am fünften Spieltag unbesiegt, zeigte aber eine schwache erste Halbzeit und verpasste den Sprung an die Tabellenspitze.

Wegen groben Foulspiels gegen Pirmin Schwegler sah Darida in der 81. Minute die Rote Karte. Ohne ihre verletzten Stürmer Dani Schahin und Admir Mehmedi und mit nur drei Saisontoren im Rücken stürmten die Freiburger zunächst etwas zaghaft. Doch dann hätten die Südbadener beinahe zwei Patzer von TSG-Abwehrspielern ausgenutzt.

Erst verlor Jannik Vestergaard auf seiner ungewohnten Position im defensiven Mittelfeld den Ball, und Maximilian Philipp eilte auf und davon, schoss aber frei vor Oliver Baumann über die Latte (18.). Nach fast 14 Jahren in Freiburg stand der Schlussmann erstmals seinen ehemaligen Kollegen gegenüber.

Zwei Minuten später wehrte Kapitän Andreas Beck den Ball zu kurz ab: Baumann rettete beim Flachschuss von Vladimir Darida. Die Hoffenheimer Hintermannschaft, die bis dahin in vier Spielen nur zwei Gegentore kassiert hatte, fiel plötzlich vollends auseinander und musste innerhalb von zwei Minuten zwei Treffer hinnehmen.

Beim 1:0 der Gäste durch Mike Frantz leistete sich Anreifer Kevin Volland einen katastrophalen Rückpass. Eine Szene später verlor Innenverteidiger Niklas Süle erst das Leder und dann Frantz aus den Augen, der jubelnd abdrehte.

Vom Angriffsspiel der Kraichgauer war wenig zu sehen, obwohl Volland nach überstandenen Rückenproblemen von Anfang an auflaufen konnte. Der TSG gelangen kaum flüssige Aktionen nach vorne, das Team von Trainer Markus Gisdol wirkte ungewohnt fahrig. Erst kurz vor Pause meldete sich Hoffenheim mit dem Anschlusstreffer zurück, als Elyounoussi nach einem Solo SC-Keeper Roman Bürki durch die Beine schoss.

Nach dem Seitenwechsel kurbelten die Hausherren ihr Offensivspiel vehement an. Vergeblich forderten sie von Schiedsrichter Thorsten Kinhöfer einen Strafstoß, als Beck nach einem Zweikampf mit Mensur Mujdza im Strafraum zu Boden ging. Von da an war viel Hektik in der Partie. Nationalspieler Rudy gelang dann mit einem präzisen Freistoß ins linke Ecke der Ausgleich. Nach einem Foul von Tobias Strobl an Jonathan Schmid hart an der Strafraumgrenze verwandelte Darida den Strafstoß zur erneuten Führung der Freiburger, die am Ende wieder einmal enttäuscht zu Boden sanken.

Spieldaten:

Ballbesitz in %: 59,9 - 40,1

Torschüsse: 18 - 6

gew. Zweikämpfe in %: 52,1 - 47,9

Fouls: 20 - 14

Ecken: 4 - 3

Quelle: optasports.com